Während sich bei Split- und kleineren Multisplit-Raumklimageräten immer mehr das entflammbare R32 als Ersatzkältemittel für R410A durchsetzt, gibt es bislang für größere Multisplit- und VRF-Systeme keine echte, nicht brennbare Alternative. Das könnte sich nun ändern. Der neue Hoffnungsträger heißt R466A.
Bringt Trifluoriodmethan die Rettung für VRF und Multisplit? (Abb. Tomaxer) R466A (Markenname „Solstice N41“) ist eine von Honeywell entwickelte, nicht brennbare und nicht entflammbare Kältemittelmischung (A1). Als Alternative zum Hoch-GWP-Kältemittel R410A (besteht aus R32, GWP 675, und R125, GWP 3.500) ist R466A eine Komposition aus R32 (49 %), R125 (11,5 %) und CF3I (39,5 %, GWP 0,4) mit einem GWP-Wert von 733 – also nur 35 % von R410A (GWP 2.088).
Allerdings hat die für die LüKK noch völlig neue Substanz CF3I auch eine Schattenseite. CF3I heißt Trifluoriodmethan und ist ein farbloses, nicht brennbares, lichtempfindliches Gas. Laut Wikipedia hat es noch ein Ozonzerstörungspotenzial (ODP) von 0,01 bis 0,02. Und eigentlich dürfen Substanzen mit einem ODP-Potenzial nicht mehr eingesetzt werden. ASHRAE hat R466A in die Klasse A1 (nicht brennbar, nicht giftig) eingestuft. Im Vergleich zur Leistung von R410A zeigt sich laut Honeywell bei R466A kein großer Unterschied – lediglich bei hohen Umgebungstemperaturen ergebe sich ein Effizienzunterschied von 5 %. Laut Bitzer-Kältemittel-Report sind volumetrische Kälteleistung, Drucklagen und Druckgastemperatur bei R466A geringfügig höher als bei R410A, der Kältemittelmassenstrom ist 15 bis 20 % höher. Der Temperaturgleit ist sehr gering.
R466A hat damit ähnliche thermodynamische und physikalische Eigenschaften wie R410A, sodass Hersteller nur geringe Modifikationen an ihren Klimageräten vornehmen müssen. Ob sich R466A auch als Drop-in-Kältemittel für bestehende R410A-Geräte eignen könnte, wird bislang nicht berichtet. Auch ein offizielles Statement von Honeywell steht noch aus. Den Medien zufolge soll R466A ab 2019 kommerziell angeboten werden.
Artikelnummer: cci68107
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