2017 registrierte die Schweiz 490 Fälle der Legionärskrankheit – so viele wie noch nie seit Beginn der Statistik.
Gemeldete Legionellose-Fälle in der Schweiz (Abb. cci Dialog GmbH, Quelle: BAG) Damit hat die Zahl der Legionellose-Fälle im Vergleich zu 2016 um 35 % zugenommen. Der schweizerische Bund zeigt sich „beunruhigt“ wegen des landesweiten Anstiegs von Fällen und warnt, die knapp 500 Betroffenen aus 2017 seien nur die Spitze des Eisberges. „Uns werden nur Fälle mit schwerem Verlauf gemeldet“, so Daniel Koch, Leiter der Abteilung für übertragbare Krankheiten beim BAG. Er geht von einer hohen Dunkelziffer aus. Der schweizerische Bund hat nun eine Taskforce gebildet. „Wir arbeiten ämterübergreifend daran, die Ausbreitung zu stoppen“, so Koch. Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) erarbeitet gesetzliche Grenzwerte für die Legionellenkonzentration im Wasser. So sollen Kantonschemiker in Zukunft in Hotels und öffentlichen Bädern Sanierungen oder Duschverbote durchsetzen können. Erst Anfang Mai 2017 legte die Schweizerische Bundesregierung einen Höchstwert von 1.000 Legionellen pro Liter Wasser fest. Zuvor hatte es auf Bundesebene keine gesetzlichen Vorgaben gegeben.
Im Jahr 2005 waren es noch 146 gemeldete Fälle. Gestorben sind seit 2010 pro Jahr zwischen 10 und 15 Personen. Allein in Basel-Stadt werden jedes Jahr 5 bis 15 Fälle von Legionellose gemeldet. Von Mai bis Juli 2017 waren es jedoch 16 Fälle – 10 davon im Kleinbasel. Bei diesen Fällen gab es keinen Hinweis auf eine gemeinsame Quelle. Den letzten größere Legionellenausbruch in der Schweiz gab es in Genf. Dort erkrankten im Juli 2017 30 Menschen an der Legionellose, eine ältere Frau starb.
Artikelnummer: cci59744
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