Am Montag (12. Juli) berichtete cci Branchenticker über Vorveröffentlichungen zur von der Uni Stuttgart erstellten Studie zur Wirksamkeit von Lüftungsmaßnahmen und Luftreinigern zur Verringerung des Infektionsrisikos in Stuttgarter Schulen. Nun ist diese Studie frei verfügbar.
Zur Meldung in cci Branchenticker vom 12. Juli stellte Studienleiter Prof. Konstantinos Stergiaropoulos, Lehrstuhl für Heiz- und Raumlufttechnik, Institut für Gebäudeenergetik, Thermotechnik und Energiespeicherung, einen Kommentar: „Bevor hier Interpretationen aus der Tagespresse diskutiert werden und anschließend gemutmaßt wird, bitte die Studie lesen oder zumindest die Zusammenfassung… Ich bin gerne bereit, den fachlichen Diskurs zu unterstützen.“
Die inhaltlich auch für Nicht-Fachleute und graphisch sehr gute Studie hat einen Umfang von 201 Seiten und folgende Gliederung: Einleitung und Ziel; Grundlagen und Messmethodik; Methodisches Vorgehen bei den Messungen und Auswertungen; Ergebnisse; Zusammenfassung, Diskussion und Handlungsempfehlungen; Anhänge mit detaillierten Daten zu den untersuchten Klassenräumen (53 bis 115 m²). Behandelt und in rund 140 Abbildungen und 50 Tabellen dargestellt werden darin unter anderem auch die Themen „Berechnung des Außenluftwechsels bei Fensterlüftung“ und „Ergebnisse zur Stoffausbreitung und zur Behaglichkeit (Temperaturen, Zugluftrisiko, Schall)“. Untersucht wurden ausschließlich Sekundärlüftungsgeräte mit mechanischen Luftfiltern ohne weitere Einrichtungen zur Aerosol- oder Virenabscheidung (UVC, Ozon, Plasma, Ionisation etc.). In mehreren Schulen wurden auch fest installierte Zuluft-Abluftgeräte untersucht.
cci Wissensportal wird demnächst eine Zusammenfassung der Studie erstellen und diese dann in cci Branchenticker ankündigen. Der Link zur Originalstudie ist hier.
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Wow, das ist ja wohl die umfassendste Studie zu diesem Thema (Lüftung von Klassenräumen) seit es Corona gibt. Alle Aspekte werden ausführlich und fachgerecht beleuchtet. Die Schlüsse sind wirklich ausgewogen und passen auch gut in den Tenor, der bislang von der Fachwelt überwiegend vertreten wird. Nur mit dem Unterschied, dass nun wissenschaftlich sauber aufbereitete und wohl dokumentierte Untersuchungen und nicht einfach nur Erfahrungswerte zugrunde liegen. Die verwendeten Luftreiniger werden ausführlich vorgestellt. Sie scheinen aus meiner Sicht auch eine gute Wahl aus dem langsam unübersichtlich werdenden Angebot an Luftreinigern zu sein. Profigeräte, kein Spielzeug.
Ich bin gespannt auf die Diskussionen der Details. Aber da ist erst mal einiges zu lesen…
Peter Rietschel, BGN