
Bis 2040 sollen die in Deutschland emittierten Treibhausgase im Vergleich zu 1990 um mindestens 90 % verringert werden, bis 2045 um 96 %. Welche Maßnahmen in den Sektoren Gebäude, Industrie, Energiewirtschaft, Verkehr und Landwirtschaft ergriffen werden sollten, um diese Ziele zu erreichen, erläutert das Umweltbundesamt in einem im Dezember veröffentlichten Positionspapier.
Im Dezember hat das Umweltbundesamt (UBA), Dessau, das Positionspapier „Bis 2040 Treibhausgase um mindestens 90 Prozent mindern – So kann es gehen!“ veröffentlicht. Darin werden auf 48 Seiten umfangreiche Maßnahmen und Roadmaps für die Sektoren Gebäude, Industrie, Energiewirtschaft, Verkehr und Landwirtschaft dargestellt, um die im Klimaschutzgesetz vorgegebenen Ziele zu Minderungen von Treibhausgasemissionen (THG) zu erreichen. Diese Minderungen betragen, jeweils gegenüber dem Ausgangsjahr 1990, für 2035 minus 86 %, für 2040 minus 90 % und für 2045 minus 96 %. „Aktuell zeigen die Projektionsdaten, dass die Erreichung des Klimaschutzziels im Jahr 2030 mit den derzeitigen Politiken in greifbare Nähe rückt“, so berichtet das UBA in der Einleitung des Positionspapiers. Nach ausführlichen Erläuterungen zu allgemeinen „Sektorübergreifenden Maßnahmen und Instrumenten“ werden im Dokument als zentrale Vorgehen für mehr Klimaschutz unter anderem eine steigende CO2-Bepreisung sowie „Energieeffizienz, Umstellung auf erneuerbare Energien, Elektrifizierung, gesunde Ernährung in Verbindung mit Reduktion der Tierbestände, Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschonung“ erläutert.
Im Mittelpunkt des Positionspapiers stehen ausführliche Roadmaps zu Senkungen von Emissionen in den Sektoren Gebäude, Industrie, Energiewirtschaft, Verkehr und Landwirtschaft. Diese Roadmaps kennzeichnen stets „Zentrale Maßnahmen/Instrumente“ und sind für die Zeiträume „bis 2030“ und „2030 bis 2040“ jeweils untergliedert in die Bereiche „Fordern“ und „Fördern“. Dargestellt wird auch, wie hoch die Emissionsminderungen bei Umsetzen der vorgeschlagenen Maßnahmen in den Sektoren voraussichtlich ausfallen könnten.
Für den Sektor „Gebäude“ zeigt eine Projektion, dass das Ziel von maximal 65 Mio. t CO2 im Jahr 2030 voraussichtlich um mehr als 10 Mio. t CO2 überschritten wird. Zur Minderung der Emissionen nennt das Positionspapier unter anderem die (bereits bekannten) Maßnahmen Wärmepumpen-Offensive, Ausbau von Wärmenetzen und eine Gebäudesanierungsquote von 2,5 % pro Jahr (derzeit etwa 1 % p.a.). Konkret steht im Positionspaper für Gebäude folgende Roadmap (Zitat):
Maßnahmen bis 2030
Fördern:
– Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG): wirksamer und sozialer
– Wärmepumpen-Offensive für Mehrfamilienhäuser
– Weiterentwicklung Energetische Stadtsanierung
Fordern:
– Neue Heizungen nutzen mindestens 65 Prozent erneuerbare Energien (GEG)
– Energieeinsparverpflichtungssystem (EEOS) für Energieversorgungsunternehmen
– Zielkompatible Neubau- und Sanierungsstandards (GEG)
Maßnahmen von 2030 bis 2024
Fördern:
– Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG): wirksamer und sozialer
– Serielles Sanieren
– gleichmäßiger verteilte Wohnraumnutzung
Fordern:
– Neue Heizungen nutzen 100 Prozent erneuerbare Energien (GEG)
– Mindesteffizienzstandards für alle Bestandsgebäude (MEPS)
– Zielkompatible Neubau- und Sanierungsstandards (GEG)
Die Angabe „GEG“ bedeutet, dass dafür entsprechende Vorgaben im Gebäudeenergiegesetz definiert werden müssen.
Das UBA-Positionspapier befindet sich unter „Anhänge“.
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Anhänge
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