VDMA: Lüftungstechnik schützt vor Infektionen

Der VDMA informiert darüber, wie Lüftungstechnik vor Infektionen schützen kann (Abb. © vladdeep/stock.adobe.com)

Der Fachverband Allgemeine Lufttechnik im Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), Frankfurt, hat zwei neue Informationsschriften zur Infektionsrisikoabschätzung in geschlossenen Räumen veröffentlicht.

Das Informationsblatt „Raumlufttechnische Anlagen in Zeiten von COVID-19 – Bewertung des Infektionsrisikos durch aerosolgebundene Viren bei unterschiedlichen Lüftungs- und Luftreinigungsverfahren in Räumen“ ist die Zusammenfassung der Studie „Abschätzung des Infektionsrisikos durch aerosolgebundene Viren in belüfteten Räumen“, die von diesen Instituten erstellt wurde:

  • Institute for Energy Efficient Buildings and Indoor Climate (EBC), RWTH Aachen
  • Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin, RWTH Aachen
  • IBO Innenraumanalytik OG, Wien
  • Heinz-Trox Wissenschafts gGmbH, Aachen

Deren wichtigste Erkenntnis lautet: Die richtige Lüftungs- und Luftreinigungstechnik kann einen erheblichen Beitrag zum Infektionsschutz leisten, da der Hauptübertragungsweg von SARS-COV-2 das Einatmen virushaltiger Aerosole ist, die zuvor von einer infektiösen Person beim Atmen oder Sprechen in die Luft abgegeben wurden. Ausschließlich maschinelle Lüftungsanlagen können diesem Anspruch gerecht werden.

Die zweite Veröffentlichung des VDMA mit dem Titel „„Raumlufttechnische Anlagen in Zeiten von COVID-19 – Anforderungen an Lüftung und Luftreinigung zur Reduktion des Infektionsrisikos über den Luftweg – AHA + Lüftung“ basiert auf dem im Februar erschienenen Status Report 52 des Fachverbands Gebäude-Klima (FGK). Die Informationsschrift beschreibt ein Verfahren, das auf Basis europäischer Normen die Anforderungen an eine infektionsschutzgerechte Lüftung definiert und Räume individuell bewertbar macht. Beide Veröffentlichungen untermauern die Tatsache, dass eine Wiederöffnung und Wiedernutzung geschlossener Räume immer abhängig von der Raumluftqualität und der im Gebäude verwendeten Lüftungstechnik betrachtet werden sollte. In beiden Schriften wurde der Nachweis geführt, dass ergriffene Maßnahmen und eingesetzte Techniken nachweislich geeignet sind, das Infektionsrisiko gering zu halten.

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Ein Kommentar zu “VDMA: Lüftungstechnik schützt vor Infektionen

  1. Hier ist übrigens für alle, die diese Schriften hier auch nicht gefunden haben, der link zu der Seite des VDMA:
    https://klt.vdma.org/viewer/-/v2article/render/62994493.
    Die Schrift „Raumlufttechnische Anlagen in Zeiten von COVID-19“ erinnert doch sehr an den Status-Report 52 des FGK. Allerdings ist in der Tabelle 1 aus den „Außenluftströmen in Kategorie I, II und III“ in der VDMA-Schrift mißverständlicherweise eine „Kategorie der Außenluft“ geworden. Dieser Begriff ist nah an der „Außenluftqualität“ nach DIN EN 16798-3 ODA 1 bis 3. Es geht aber hier überhaupt nicht um Kategorien der Außenluft, sondern vielmehr um erforderliche Außenluftraten zur Erzielung einer gewünschen Kategorie der Innenluft. Eine kleine versehentliche Ungenauigkeit, die verwirrt. Anstelle von Kategorie der Außenluft müsste das „gewünschte Kategorie der Raumluft“ heißen.
    Ansonsten ist das wie auch schon der genannte Status-Report eine vernünftige Darstellung, wie mit einer durchaus erreichbaren Lüftungsanlage die Infektionswahrscheinlichkeit in Räumen zwar nicht auf Null, aber nach derzeitigem Wissensstand auf einen deutlich kleineren Wert hinab reduziert werden kann.
    Eine Infektionswahrscheinlichkeit von Null wird dabei mit den zur Verfügung stehenden Mitteln nie erreicht werden können. Aber das leisten nicht einmal die besten Impfstoffe.
    Peter Rietschel, BGN

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