„Verprassen Sie das Preisgeld!“

Jury-Vorsitzender Prof. Dirk Müller (links) und Stiftungsrat-Vorsitzender Hans Fleisch (rechts) mit den Preisträgern Jonathan Ahmed, Max Berktold und Max Gand (von links) (Abb. © cci Dialog)
Jury-Vorsitzender Prof. Dirk Müller (links) und Stiftungsrat-Vorsitzender Hans Fleisch (rechts) mit den Preisträgern Jonathan Ahmed, Max Berktold und Max Gand (von links) (Abb. © cci Dialog)

Für ihre Arbeiten zur Zukunft der LüKK haben drei Nachwuchswissenschaftler den „Heinz Trox-Stiftungspreis 2022“ erhalten. Ihre Themen: neuronale Netze und künstliche Intelligenz, Datenübertragung zwischen RLT-Anlagen sowie Strömungssimulation der Ausbreitung von virentragenden Aerosolen.

Um den „Heinz Trox-Stiftungspreis“ für Nachwuchswissenschaftler kann man sich nicht bewerben. „Daher dürfen sich alle elf Nominierten geehrt fühlen, der Jury zur Bewertung vorgeschlagen worden zu sein“, begrüßte Hans Fleisch, Vorsitzender des Stiftungsrates der Heinz Trox Stiftung die Zuhörer bei der Preisverleihung am 20. September 2022 im Rahmen des „Aachener Tages der Luftqualität“. Für die Jury stellte deren Vorsitzender Prof. Dirk Müller, Leiter des E.ON-Instituts für energieeffiziente Gebäude und Raumklima und Universitätsprofessor an der RWTH Aachen sowie Geschäftsführer der Heinz Trox Wissenschafts gGmbH fest, dass es in diesem Jahr ein klares Votum der vier Juroren für drei erste Preise gegeben habe. Ausgezeichnet wurden:

  • Max Berktold, Studierender der RWTH Aachen hat die Jury damit überzeugt, dass er für die „eher konservative Gebäudetechnik“ die Zukunftsthemen modellprädiktive Regelung und neuronale Netze zusammengebracht hat. Konkret geht es in seiner Arbeit um die intelligente Regelung der Lufttemperatur in Büroräumen. Der wesentliche Fortschritt sei, künstliche Intelligenz zu nutzen, um Wettervorhersagen und Nutzerprofile zu berücksichtigen. Das ermögliche einen energieeffizienten Betrieb und eine kostengünstige Implementierung. Die Arbeit liefere die Grundlage für viele aufbauende Studien und Publikationen in diesem Bereich, hob Müller hervor. Der Ausgezeichnete selbst hat inzwischen mit seiner Masterarbeit begonnen und beschäftigt sich mit demselben Thema in einer realen Anwendung.
  • Max Gand, Studierender der Ostfalia Hochschule Wolfenbüttel, hat vier RLT-Anlagen zur Konditionierung des Klimalabors und zur Versorgung der Versuchsstände seiner Hochschule ausgewertet und optimiert. Imponiert habe der Jury vor allem, dass sich Gand mit seiner Bachelorarbeit „an ein Praxisthema gewagt“ habe. Unter anderem wurde eine Anlage mit einem volumenvariablen Betrieb ausgestattet und die Regelung von drei Anlagen so angepasst, dass Ventilansteuerungen und Messwertübergaben zwischen den Anlagen möglich sind. „Durch die Programmierung der Datenübertragung zwischen den RLT-Anlagen ist es Gand gelungen, den Funktionsumfang der bestehenden Anlagen zu erweitern und deren Funktionalität zu verbessern“, lobte die Jury.
  • Mittels Strömungssimulation hat Jonathan Ahmed als Studierender der Hochschule Esslingen im Rahmen seiner Masterarbeit die Ausbreitung von virentragenden Aerosolen durch die Raumluft „hervorragend erfasst und aufbereitet“, sagte Jury-Sprecher Müller. Konkret hat Ahmed die Abgabe und Aufnahme von Aerosolen durch Personen modelliert und dabei evaluiert, wie gut sich verschiedene Lüftungs- und Luftführungssysteme eignen, die Ausbreitung von Viren zu reduzieren. Ahmed arbeitet inzwischen als TGA-Planer bei der Trippe und Partner Ingenieurgesellschaft in Stuttgart.

Neben dem Preisgeld in Höhe von jeweils 3.333,33 € hatte Müller auch noch einen guten Tipp für die Preisträger parat: „Verprassen Sie das Preisgeld!“

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