Wärmeerzeuger: Wärmepumpen sichern solide Marktentwicklung

Mit einem Plus von 25 % stützen Wärmepumpen die Markentwicklung der Wärmeerzeuger im ersten Halbjahr 2022. (Abb. © BDH)

Die deutsche Heizungsindustrie blickt auf ein solides erstes Halbjahr 2022 zurück. Der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH), Köln, weist in seiner Bilanz für den betreffenden Zeitraum ein Plus von einem Prozent im deutschen Markt gegenüber dem Vorjahr aus. Dies entspricht rund 463.000 in Verkehr gebrachten Wärmeerzeugern.

Den größten Zuwachs im ersten Halbjahr dieses Jahres verzeichneten Wärmepumpen mit einem Plus von 25 % auf insgesamt 96.000 Stück. Damit beträgt ihr Anteil am Gesamtmarkt aller Wärmeerzeuger knapp 21 %. Zuletzt lag dieser noch unter 17 %. Den mit Abstand größten Anteil an diesem Zuwachs haben Luft/Wasser-Wärmepumpen, die sogar um 32 % auf 82.500 installierte Anlagen zulegen konnten. Dagegen ist die Anzahl neuer Sole/Wasser-Wärmepumpen um 4 % auf 11.500 Stück gesunken. Wasser/Wasser-Wärmepumpen und sonstige Bauarten spielen mit 6 % Wachstum auf 2.000 Stück nur eine untergeordnete Rolle. Die Anzahl hybrider Wärmepumpen ist in den einzelnen Kategorien bereits enthalten.

Die positive Marktentwicklung führt der BDH insbesondere auf die zuletzt attraktive Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) zurück. „Die Förderung ist ein Erfolgsmodell. Nach Jahrzehnten des Modernisierungsstaus, haben wir gesehen, dass die Menschen bereit sind, in Klimaschutz zu investieren“, sagt BDH-Präsident Uwe Glock und kritisiert zugleich die kurzfristig vollzogene Kürzung der Förderkulisse (Lesen Sie dazu auch die Branchentickermeldung von Dr. Manfred Stahl: cci179731).

Volumenprodukt unter den in Verkehr gebrachten Wärmeerzeugern bleiben gasbasierte Systeme mit rund 300.000 Geräten, allerdings meldet der BDH hier ein Minus von 6 %. Damit sind die Absatzzahlen auf das Niveau des Jahres 2020 zurückgefallen. Es handele sich laut BDH aber keineswegs um fehlgeleitete Investitionen, veraltete Gaskessel gegen moderne Brennwertgeräte auszutauschen. Gerade im Gasbereich gelte es, die rund 6,4 Millionen veraltete Gasheizungen schnellstmöglich im Sinne des Klimaschutzes zu modernisieren. In Kombination mit einer solarthermischen Anlage ließen sich bis zu 30 % an Energie- und CO2-Emissionen einsparen.

Um dem heterogenen Gebäudebestand Rechnung zu tragen und um die Wärmewende für die Menschen bezahlbar zu halten, brauche man sämtliche verfügbaren Effizienztechnologien. Das seien neben Wärmepumpen, Holzheizungen, Brennstoffzellenheizungen und hybriden Systemen auch Heizsysteme, die auf Basis von grünen Gasen und Ölen betrieben werden. „Bereits heute ist es mit Biomethan möglich, jedes gasbasierte Heizsystem CO2-neutral zu betreiben“, sagt BDH-Hauptgeschäftsführer Markus Staudt. Ab 2025 werde es zudem Heizsysteme geben, die zu 100 % wasserstofffähig sind.

Auch zu Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung meldet der BDH aktuelle Zahlen für das erste Halbjahr 2022. Demnach wurden 26.000 zentrale Anlagen mit WRG installiert, was einem Rückgang von 6 % entspricht. Um 9 % zulegen konnten dagegen dezentrale Lüftungsanlagen auf 139.500 Stück.

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