Wärmepumpe soll Standard im Gebäudebestand werden

Dr. Patrick Graichen, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), auf dem 20. Forum Wärmepumpe (Abb. © BWP)
Dr. Patrick Graichen, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), auf dem 20. Forum Wärmepumpe (Abb. © BWP)

Der Bundesverband Wärmepumpe (BWP), Berlin, hatte geladen – und rund 350 Interessierte haben am 20. Forum Wärmepumpe teilgenommen. Sie hörten unter anderem, dass das „65-%-Konzeptpapier“ zu erneuerbaren Energien noch in diesem Jahr vom Kabinett verabschiedet werden soll. Auch kündigte der Keynote-Sprecher des BMWK eine Strompreisentlastung für Betreiber von Wärmepumpen an. Der Markt wächst derweil mächtig und die Hersteller investieren kräftig.

Auf dem 20. Forum Wärmepumpe diskutierten am 11. und 12. Oktober 2022 in Berlin Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft die zentralen Herausforderungen zur Erreichung der von der Bundesregierung ausgegebenen Ausbauziele für Wärmepumpen. Staatssekretär Dr. Patrick Graichen vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz betonte dabei in seiner Keynote, es sei das Ziel der Bundesregierung, die Wärmepumpe bis zum Jahr 2024 zur Standardheizung zu machen – und zwar nicht nur im Neubau, sondern auch im Gebäudebestand. Zentraler politischer Hebel bleibe neben der flankierenden Förderung eine ordnungsrechtliche Festlegung, dass ab 2024 in jeder neu eingebauten Heizung mindestens 65 Prozent erneuerbarer Energien genutzt werden (cci181103) müssen. Ein entsprechender Entwurf soll laut Graichen noch in diesem Jahr durch das Kabinett verabschiedet werden. Damit wäre Industrie und Fachhandwerk der Planungsrahmen gegeben, den diese seit Monaten einfordern.

Mit Blick auf die gerade erfolgten Empfehlungen aus der Gas- und Wärmekommission zur Entlastung der Gaspreise kündigte Graichen an, dass das BMWK derzeit auch Maßnahmen zur Entlastung des Strompreises vorbereite, die gerade auch für Betreiber von Wärmepumpen wirken sollen. Die Branche jedenfalls hat bereits Fahrt aufgenommen, wie Dr. Hendrik Ehrhardt, Sprecher des BWP-Ressorts Politik, hervorhob. Man erwarte in diesem Jahr ein Wachstum von über 30 % gegenüber dem Jahr 2021. Dafür hätten die Unternehmen immense Summen investiert. cci Branchenticker hat darüber bereits mehrfach berichtet. Zum Beispiel:

Als Fazit der Veranstaltung sagte BWP-Geschäftsführer Dr. Martin Sabel: „Die Aufbruchstimmung in der Branche ist trotz aller Herausforderungen aufgrund der dramatischen weltpolitischen Entwicklungen spürbar.“ Man halte sich nicht damit auf, zu diskutieren was alles nicht gehe, sondern arbeite konsequent daran, Wärmepumpen möglichst schnell zur Standardheizung zu machen.

Zum Jubiläumsforum der Wärmepumpenbranche kamen an zwei Tagen über 200 Gäste aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik in Berlin zusammen. Rund 150 Teilnehmer schalteten sich ferner online dazu. Das 21. Forum Wärmepumpe findet am 8. und 9. November 2023 statt. Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung sind für Januar 2023 angekündigt.

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