Walter Meier: Zusammenschluss mit Tobler

  • Walter Meier: Zusammenschluss mit Tobler
  • „Coup in der Schweizer Gebäudetechnik“ (NZZ)

Der neu entstehende Schweizer Gebäudetechnik-Riese kostet aber nach Aussage der Neuen Zürcher Zeitung Arbeitsplätze.

Walter-Meier-Hauptaktionär Silvan Meier wird künftig nur noch einen Teil der Aktien halten. (Abb. Walter Meier) Das Großhandelsunternehmen Walter Meier, Schwerzenbach/Schweiz, erzielte 2016 einen Umsatz von 239,6 Mio. CHF, was einem minimalen Rückgang von 0,5 % gegenüber dem Vorjahreswert entspricht. Hauptverantwortlich für diese Entwicklung war die sehr gute Nachfrage im Projektgeschäft mit Klimaanlagen. Die schwache Auftragslage im Sanierungsgeschäft konnte dadurch kompensiert werden.
Im Berichtsjahr wurde im fortgeführten Geschäftsbereich in der Klimatechnik ein Ebit von 13 Mio. €, nach 9,4 Mio. CHF erzielt.
Das operative Ergebnis wurde laut Walter Meier wesentlich durch projektbedingte Einmalkosten im Zusammenhang mit dem Bezug und der Inbetriebnahme des neuen Dienstleistungs-Centers belastet.
Die Anzahl der Mitarbeiter ist mit 774 (Vollzeitstellen) im Vergleich zum Jahresende 2015 stabil geblieben.

Soweit die Zahlen, nun zum „interessanteren“ Teil der Meldung:
Die Walter Meier AG führt ihre System- und Servicekompetenz mit der Handels- und Logistikkompetenz der Tobler Haustechnik AG zusammen. Durch den Schulterschluss entsteht ein führendes Gebäudetechnik-Unternehmen der Schweiz, mit einem breiten Angebot im Großhandel von Produkten, Komponenten und Zubehör, im Systemgeschäft bezüglich Wärme- und Kälteerzeugung sowie im Servicegeschäft.
Tobler erzielte im letzten Geschäftsjahr einen Umsatz von 330 Mio. CHF und beschäftigte rund 700 Mitarbeiter. Die aktuelle Ertragskraft von Tobler entspricht in etwa derjenigen von Walter Meier. Deshalb soll die Zusammenführung der beiden Unternehmen im Verhältnis 1:1 erfolgen. Der Heizungs- und Sanitärgroßhändler Wolseley/Großbritannien, bisheriger Besitzer von Tobler, wird künftig rund 39,2 % der Walter-Meier-Aktien halten.
Der bisherige Hauptaktionär Silvan Meier wird seine Mehrheitsbeteiligung an der Walter Meier AG verlieren und künftig etwa 33,5 % der Walter-Meier-Aktien halten.
Gemäß den Prognosen von Walter Meier sollte das neue Unternehmen nach Abschluss der Integration einen Ebitda von über 60 Mio. CHF erwirtschaften können. Integrationskosten im tiefen zweistelligen Millionenbereich werden das Ergebnis allerdings belasten. Der Zusammenschluss von Walter Meier und Tobler wird im zweiten Quartal 2017 erfolgen. Voraussetzung dafür ist die Zustimmung der Generalversammlung der Walter Meier AG zur erforderlichen Kapitalerhöhung und die Zustimmung der Wettbewerbskommission. Anfang 2018 werden beide Unternehmen unter einem neuen gemeinsamen Namen am Markt auftreten.

Neue Konzernleitung
Im Zuge der Transaktion wird die Konzernleitung neu besetzt. Der bisherige Vorstandsvorsitzender der Walter Meier AG, Martin Kaufmann, wird auch die künftige Unternehmensleitung verantworten. Der bisherige Vorstand der Tobler Gruppe, Arnold Marty, wird als Stellvertreter die Führung der Bereiche Verkauf, Produktmanagement und Marketing übernehmen.
Der bisherige Finanzchef der Tobler Gruppe, Andreas Ronchetti, wird Finanzvorstand und drittes Mitglied der Konzernleitung. Matthias Ryser, bisheriger Leiter Finanzen der Walter Meier AG, wird aus der Konzernleitung ausscheiden und die Integration der beiden Unternehmen verantworten.

Die Neue Zürcher Zeitung kommentierte den Zusammenschluss von Walter Meier und Tobler am 21. Februar und schrieb unter anderem, dass der Zusammenschluss aufgrund eines verschlechterten Marktumfelds erfolgte und auch viele Stellen kosten wird.
Mehr dazu auf Seite 2.

Artikelnummer: cci51038

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