Stiebel Eltron führt Kurzarbeit ein

(Abb. © Stiebel Eltron/HHS Planer+Architekten)
Der Stiebel Eltron Energy Campus in Holzminden (Abb. © Stiebel Eltron/HHS Planer+Architekten)

Für Teile der verschiedenen Gesellschaften der Stiebel Eltron-Gruppe ist Kurzarbeit eingeführt worden – teilweise ab März, teilweise ab April. Das Heiztechnikunternehmen aus Holzminden hat gegenüber cci Branchenticker bestätigt, dass dies nach Abstimmung mit dem Betriebsrat und dem Arbeitsamt sowie diversen organisatorisch notwendigen Vorbereitungen geschehen ist.

Aufgrund der derzeit bestehenden Marktschwäche im Bereich Wärmepumpen waren Geschäftsführung und Betriebsrat von Stiebel Eltron bereits seit Februar in Gesprächen über die Möglichkeit der Kurzarbeit für einen Teil der Mitarbeiter am Holzmindener Hauptsitz des Unternehmens. „Die Auftragseingänge für Wärmepumpen sind ab Herbst 2023 spürbar zurückgegangen“, so Dr. Kai Schiefelbein, Vorsitzender der Geschäftsführung von Stiebel Eltron. „Deswegen halten wir diese temporäre Maßnahme für eine sinnvolle und faire Lösung, mit der die in den vergangenen Monaten und Jahren geschaffenen Arbeitsplätze nicht nur kurzfristig erhalten, sondern dauerhaft gesichert werden können.“ Laut Stiebel Eltron sind aufgrund der anhaltend schlechten Auftragslage nicht nur Beschäftigte in der Fertigung und den fertigungsnahen Bereichen von der Kurzarbeit betroffen, sondern auch weitere indirekte Bereiche. Insgesamt betrifft die Kurzarbeit, so Stiebel Eltron, etwa 2.000 der rund 2.500 Mitarbeiter in Deutschland. Die Kurzarbeitsanteile variieren zwischen 10 und 60 %. „Leider sind wir zu dieser Ausweitung der Kurzarbeit gezwungen, weil die Umsätze weiterhin auf einem zu niedrigen Niveau verharren“, so Dr. Kai Schiefelbein. Die Betriebsvereinbarung zur Kurzarbeit ist vorerst bis Ende 2024 gültig. „Wir hoffen natürlich, dass sich die Lage schnell wieder normalisiert, um die Maßnahmen dann so schnell wie möglich wieder zurückfahren zu können.“

Als eine der Ursachen für die aktuelle Situation sieht Schiefelbein auch die Diskussionen um das Gebäudeenergiegesetz. „Die Aufgeregtheit um das GEG und die lange unklare Fördersituation haben dazu geführt, dass viele Endverbraucher verunsichert waren und noch sind“, erklärt Kai Schiefelbein. „Auch wenn es nun einen klaren Fahrplan gibt und eine attraktive Förderung besteht, wird es voraussichtlich einige Monate dauern, bis sich der Markt erholt.“ Laut Stiebel Eltron werde mittelfristig der Bedarf an Wärmepumpen, speziell an Luft/Wasser-Wärmepumpen, Branchenprognosen zufolge auf etwa 500.000 bis 700.000 Stück pro Jahr in Deutschland ansteigen. „Deswegen ist es weiterhin richtig, in den Produktionskapazitätsaufbau zu investieren – die dafür vorgesehenen und teilweise schon begonnen Maßnahmen werden daher nahezu planmäßig weiter umgesetzt.“

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Ein Kommentar zu “Stiebel Eltron führt Kurzarbeit ein

  1. Ihr Kommentar macht mich nachdenklich. In Auswertung meiner Gespräche mit Bauherren, Auftraggebern, Handwerksbetrieben und Kollegen sehe ich nicht die unklare Fördersituation als Ursache, sondern die energiepolitischen Fehlentwicklungen und die wirtschaftliche Gesamtlage als Ursachen für die Investitionszurückhaltung. Die von dem derzeitigen Wirtschaftsministerium angestrebte Monovalenz in der Wärmeerzeugung kann die breite Masse eben nicht überzeugen.

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