Die Bosch-Gruppe, Stuttgart, erwirbt das weltweite Heizungs-, Lüftungs- und Klimalösungsgeschäft für Wohn- und kleine Gewerbegebäude von Johnson Controls, Cork/Irland. In diesem Zuge kauft Bosch auch das Gemeinschaftsunternehmen Johnson Controls-Hitachi Air Conditioning (JCH), Tokio/Japan, inklusive der 40-%igen Beteiligung von Hitachi.
Der Kaufpreis für die akquirierten Geschäfte beträgt 7,4 Mrd. €. Die Gesellschafter und der Aufsichtsrat von Bosch haben der Transaktion bereits zugestimmt. Verbindliche Vereinbarungen zu den Akquisitionen wurden gestern (23. Juli) von den beteiligten Parteien unterzeichnet. Die Übernahme erfolgt vorbehaltlich behördlicher Genehmigungen und der Abschluss der Akquisition wird laut Bosch voraussichtlich in zwölf Monaten erfolgen. Im Februar hatten verschiedene Medien unter Berufung auf den Informationsdienstleister Bloomberg berichtet, dass Johnson Controls den Verkauf seiner HLK-Sparten (Heizung, Lüftung, Klimatechnik) plane (siehe cci266285 und cci266468).
„Als größte Akquisition in der Bosch-Unternehmensgeschichte ist dies ein wichtiger Meilenstein in der konsequenten Umsetzung unserer Strategie 2030. (…) Mit diesem Schritt stärken wir unsere Präsenz in den USA und Asien und erreichen eine ausgewogenere Balance unserer Unternehmensbereiche”, sagt Stefan Hartung, Vorsitzender der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH, Gerlingen-Schillerhöhe. Die Geschäfte, die Bosch zukauft, erzielten zusammen mit JCH im Geschäftsjahr 2023 insgesamt einen Umsatz von rund 4 Mrd. €, mit weltweit rund 12 000 Mitarbeiter. Die Transaktion umfasst 16 Produktionsstandorte und 12 Entwicklungsstandorte in mehr als 30 Ländern. Das Produktportfolio deckt die gesamte Bandbreite von Heizungs-, Lüftungs- und Klimatisierungslösungen für Wohn- und kleine Gewerbegebäude ab – dazu gehören Marken wie York oder Coleman in den USA und Hitachi in Asien, für die Bosch eine langfristige Lizenz erhält. Christian Fischer, stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH und verantwortlich für die strategischen Wachstumsinitiativen der Bosch-Gruppe, hebt hervor, dass Bosch durch diesen Zukauf seinen Umsatz im Heizungs-, Lüftungs- und Klimatisierungsmarkt auf etwa 9 Mrd. € fast verdoppelt. Bosch rechnet damit, dass der globale LüKK-Markt bis 2030 um 40 % wachsen wird.
Bosch will die zugekauften Geschäfte nach eigenen Angaben in die Home Comfort Group integrieren. Diese erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2023 mit 14.600 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 5 Mrd. €. „Nach der Transaktion kann die neue Einheit, die dann mehr als 26.000 Beschäftigte haben wird, erheblich von Skaleneffekten und einem komplementären Portfolio an der Schnittstelle von Heizen und Kühlen profitieren“, heißt es in einer aktuellen Unternehmensmitteilung.
Das Heizungs-, Lüftungs- und Klimatisierungsgeschäft von Johnson Controls ist insbesondere in den USA und in Asien präsent. In den USA liegt der Fokus des Angebots auf zentralen Anlagen mit Luftleitungen. In Asien werden vor allem dezentrale Lösungen zum Heizen und Kühlen vertrieben, sowie VRF-Geräte. Ergänzt wird das Portfolio in diesen Regionen durch Luft/Wasser-Wärmepumpen, die Johnson Controls insbesondere in Europa anbietet.
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