
Die Deutsche Umwelthilfe fordert eine Reform der Förderungsmodalitäten für Wärmepumpen. Dies hat unsere Leser beschäftigt, genauso wie der Meinungsbeitrag zu variablen Stromtarifen, der Energie-Trendmonitor, eine Eurovent-Studie und eine Verbändeempfehlung zum Umsetzen der Raumqualitätskriterien. Nachfolgend die Leserkommentare zu Meldungen in cci Branchenticker.
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) kritisiert die derzeitigen Rahmenbedingungen zur Förderung von Wärmepumpen als ineffizient und verbraucherfeindlich. In der Meldung „Deutsche Umwelthilfe fordert Reform der Wärmepumpenförderung“ (siehe cci290638) wird ein Statement der DUH an politische Entscheider aufgegriffen, wonach die Umwelthilfe eine Reform der Förderungsmodalitäten für Wärmepumpen fordert und einen garantierten Förderungs-Festbetrag vorschlägt.
Hierzu schrieb Hans-Martin Weber von Ziehl-Abegg: „Ich kann das Statement der DUH dahingehend unterstützen, dass jegliche Förderungen nicht über öffentliche Programme erfolgen sollten, deren Entlastungen dadurch sofort einkalkuliert (eingepreist) werden können. Abweichend zur DUH vertrete ich die bestenfalls ausschließlich nur nachgelagerte und individuelle Entlastung des Steuerzahlers für getätigte Investitionen in der Einkommensteuererklärung. Dann kommt die Entlastung dort an, wo die Investition belastet. Die Mitnahmeeffekte der Einpreisung von Fördermitteln aus Förderprogrammen wurden bereits wissenschaftlich bei Fördermaßnahmen für Eigenheim und Wohnraum (10.000 €-Förderung) nachgewiesen. Warum also nochmals dieselben Erfahrungen machen?“
Der neuste Kommentar hierzu stammt von Marcel Riethmüller, Geschäftsführer der Ecogreen GmbH: „Wir sind seit über 15 Jahren als Energieeffizienz- und Fördermittelexperten in Deutschland tätig und sehen die Entwicklung etwas anders. Das gesamte Thema ‚Fördermittel für Energieeffizienz‘ wird durch die Wärmepumpenförderung über einen Kamm geschoren. Früher führte jeder investierte Euro zu einer zusätzlichen Wirtschaftsleistung von 10 bis 40 € in Deutschland (je nach Förderprogramm). Durch die höheren Anforderungen konnten wir oft erreichen, dass deutlich energieeffizientere Anlagen verbaut wurden. Gleichzeitig wurden Hersteller dazu motiviert, ihre Produkte weiterzuentwickeln, um die erhöhten Förderkriterien zu erfüllen.
Ich bin vollkommen bei denen, die sagen, dass man eine Technologie nicht pauschal – und dann noch mit bis zu 70 % – fördern sollte. Bevor der Wärmepumpen-Förderwahnsinn begann, war die Förderung darauf ausgerichtet, Investitionen in höhere Energieeffizienz zu belohnen. Die Anforderungen lagen stets über dem Standard. Doch durch die aktuelle Entwicklung wird das gesamte Thema Fördermittel für Energieeffizienz in ein falsches Licht gerückt. Warum Wärmepumpen mittlerweile so teuer sind, lässt sich gut erklären: Die technischen und verwaltungsrechtlichen Anforderungen, die für eine Förderung erfüllt werden müssen, sind enorm gestiegen. Das verursacht bereits bei den Herstellern erhebliche Mehrkosten, die sich bis zum Endkunden durchziehen. Fördermittel in diesem Bereich sollten dazu dienen, mehr Energieeffizienz sowie CO2– und THG-Einsparungen in den Markt zu bringen – und nicht, um eine bestimmte Technologie zu finanzieren! Wer mit uns mal in den Dialog gehen möchte, kann sich gerne melden.“
In seinem Meinungsbeitrag „Variable Stromtarife verursachen Energie-Stress“ (siehe cci291001) vom 19. Februar geht Peter Reinhardt darauf ein, dass Stromversorger seit Anfang 2025 gesetzlich dazu verpflichtet sind, variable Stromtarife anzubieten. Laut Reinhardt könnten Verbraucher zwar profitieren, stehen aber auch vor neuen Herausforderungen wie steigende Preise, technische Hürden und „Energie-Stress“. Er fragt sich, ob flexible Tarife wirklich der Schlüssel zur Energiewende sind oder ob die nächste Kostenfalle droht.
Hierzu schreibt Arne Bast: „Moin Herr Reinhardt, erstens, man kann alles erfassen, messen, analysieren was man so möchte. Man kann es aber auch ganz einfach haben: Wenn die Sonne scheint, wird Strom günstig. Zweitens, der gemeine Deutsche Feld-, Wald- und Wiesenkonsument ist weniger dumm als wir denken. Meine Meinung: Bieten die EVUs vernünftige variable Stromtarife an, wird es nicht an Smart Metern scheitern. Man kann seine Wasch- und Spülmaschinen ab 10:00 Uhr starten und wer mag, kann seine Wärmepumpe nachts absenken. Jeder der eine PV-Anlage auf dem Dach hat, sieht seine Chancen. Leider sieht er aber auch die ausbleibenden Erträge in der Dunkelflaute.“
Und Daniel Lübeck liefert dazu gleich einen Praxisbericht: „Vor sechs Monaten wurde mein Smartmeter installiert. Seitdem gibt es ‚Probleme mit der Umstellung des Messstellenbetreibers, Probleme mit der Marktkommunikationssoftware…‘, kurzum: der Nutzen meines Smartmeters ist gleich null. Gleichwohl betreibe ich (als PV-Anlage angemeldet) ein Balkonkraftwerk (600 W Direkteinspeisung) sowie eine 1,6 kWp-PV-Anlage mit 3 kWh Batteriespeicher DC-seitig und steuere das ganze mit einem Shelly Dreiphasen-Messgerät. Ich bin also sehr wohl in der Lage meinen aktuellen Hausverbrauch und die PV-Produktionen einzusehen, aber nicht via eichrechtkonformer Messtechnik. Die Theorie dahinter ist spitze, setzt aber eine gewisse technische Afinität und Begeisterung für solche (technischen) Zusammenhänge voraus. Wenn jetzt noch die wirtschaftlichen Zusammenhänge durch smarte Tarife dazukommen, denke ich nicht, dass das einer breiten Öffentlichkeit vermittelbar ist. Auch denke ich nicht, dass der Zwang zu solcher Smarten Technik vermittelbar ist und er würde mit Sicherheit zu grundsätzlicher Ablehnung in der Bevölkerung führen, da er die ohnehin hohen Baukosten weiter in die Höhe treibt. N.B. die Haushaltsverbräuche sind ein Witz gegenüber den 11 kW und mehr, die ein E-Fahrzeug beim Laden zieht. Elektroauto fahre ich seit drei Jahren. Netzdienliches Laden ist ganz sicher der erste Ansatz, wo smarte Tarife sinnvoll sind. Dafür muss aber erstmal die Umsetzung (s.o.) funktionieren. Im bürokratischen Deutschland anno 2025 habe ich da erhebliche Zweifel.“
In der Meldung „Energie-Trendmonitor: Strompreise als Hindernis für Heizungswechsel“ (siehe cci291005) vom 19. Februar geht es darum, dass gut drei Viertel der Verbraucher in Deutschland zu hohe Strompreise als Grund angeben, weshalb sie derzeit nicht auf eine Wärmepumpenheizung umsteigen. Im Auftrag des Heiztechnikunternehmens Stiebel Eltron wurden insgesamt 1.000 Bundesbürger von einem Marktforschungsinstitut bevölkerungsrepräsentativ befragt.
Hierzu meint Jens Herrmann: „Der entsprechende Strompreis würde die aufwendige Förderpolitik, für die Wärmepumpe, de facto überflüssig machen. Im Wahlkampf gibt es eine Partei, die die Besteuerung von Elektrischer Energie deutlich reduzieren will. Der Witz an der Sache wäre, Regierungsverantwortung vorausgesetzt, dass dieses den Effekt hätte, den Wärmepumpen-Markt wieder zu beleben. Das würde, kurioserweise, die gesamte Energiestrategie der selben Partei völlig auf den Kopf stellen.“
Die neue Eurovent-Studie zur „Energieklassifizierung von Lüftungsgeräten“ vergleicht Energie- und Betriebskosten von RLT-Geräten mit unterschiedlichen Energieeffizienzen von A+ bis C, die in Bürogebäuden, Mehrfamilienhäusern, Schulen und Restaurants in 18 europäischen Städten eingesetzt werden. Der Beitrag „Eurovent-Studie: Betriebskosten von RLT-Geräten verschiedener Effizienzen“ (siehe cci291065) vom 20. Februar zeigt auch in diesem Zusammenhang mögliche Einsparpotenziale auf.
Detlef Malinowsky findet die Studie „recht anspruchsvoll zu lesen, daher vielen Dank für den kleinen Einblick in die Ergebnisse. Allerdings erscheinen mir die Betriebskosten erstaunlich gering – möglicherweise wurden hier vorwiegend Anlagen mit weniger als 5.000 m³/h betrachtet. Das ist natürlich nur mein Eindruck.“
Im Beitrag „Verbändeempfehlung zum Umsetzen der Raumqualitätskriterien gemäß EPBD“ (siehe cci290796) wird ein von drei europäischen LüKK-Verbänden erstelltes Dokument vorgestellt, in dem diese Anforderungen der europäischen Gebäudeeffizienzrichtlinie EPBD 2024 im Hinblick auf Parameter der Raumqualität erläutern und dazu auch konkrete Werte empfehlen.
Hierzu schreibt Detlef Malinowsky: „Die Werte und Empfehlungen zur Raumluftqualität sind weitgehend bekannt und bieten keine neuen Erkenntnisse. Allerdings halte ich die Schallpegelempfehlungen von bis zu 40 dB(A) in Klassenzimmern für deutlich zu hoch.“
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