BAFA zahlte 2022 rund 16,5 Mrd. € für Fördermaßnahmen

In einem Jahresrückblick erläutert das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA), Eschborn, dass es im Jahr 2022 rund 7,4 Mrd. € an Fördermitteln sowie 9,1 Mrd. € an die Bundesländer für weitere Förderprogramme ausgezahlt hat. Nachfolgend Beispiele, in welche Projekte und Maßnahmen die Fördermittel geflossen sind.

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Energetische Gebäudesanierung und Energieeffizienz

Zentrale Programme zur Förderung von energieeffizienten Sanierungen von Wohn- und Nichtwohngebäuden betreffen die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) und die Bundesförderungen für Energieberatungen für Wohn- und Nichtwohngebäude (EBW, EBN). Diese Programme sind Teil der Energiewechsel-Kampagne des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK).

Förderungen im BEG: 10 Mrd. €

Abbildung 1: Kennzahlen zur BAFA-Förderung im BEG im Jahr 2022 (Alle Abb. © Irina Strelnikova – stock.adobe.com)

Der Anteil des Gebäudesektors an den deutschen Gesamtemissionen im Jahr 2022 (761 Mio. t) betrug etwa 15 %. Bis zum Jahr 2030 soll der Ausstoß im Gebäudesektor von 113 Mio. t CO2 im Jahr 2022 auf unter 70 Mio. t um 38 % gesenkt werden. Der vom BAFA administrierte Investitionszuschuss zur energetischen Sanierung des Gebäudebestands spielt eine entscheidende Rolle zum Erreichen dieses Ziels. Dabei setzten Förderquoten bis zu 40 % einen starken Investitionsanreiz. 2022 sind beim BAFA über 740.000 Anträge zur BEG eingegangen, womit die Vorjahreszahlen von rund 330.000 Anträgen mehr als verdoppelt wurden (2020: 280.000 Anträge). Die Bewilligungen sind ebenfalls stark auf mehr als 10 Mrd. € gestiegen. Zum Vergleich: 2021 wurden etwa 5,3 Mrd. € ausgezahlt, im Jahr 2020 waren es 3,2 Mrd. €. Dies zeigt laut BAFA die hohe und weiterhin dynamisch steigende Nachfrage bei diesem Bundesförderprogramm.

Energieberatung Wohn- und Nichtwohngebäude: 210 Mio. €

Abbildung 2: Kennzahlen zur Förderung von Energieberatungen 2022

Wohngebäude
Die Bundesförderung zur Energieberatung für Wohngebäude (EBW) richtet sich an Haus- und Wohnungseigentümer. Die Ergebnisse solcher Beratungen sind dann individuelle Sanierungsfahrpläne (iSFP). Die iSFP stellen die einzelnen Sanierungsmaßnamen anschaulich dar und zeigen auf, wie die Energieeffizienz eines Gebäudes schrittweise verbessert werden kann.
Mit rund 130.000 Anträgen hat sich Nachfrage für das das EBW-Programm gegenüber dem Vorjahr (zirka 73.000 gestellte Anträge) fast verdoppelt und im Vergleich zu 2020 (etwa 25.000 Anträge) mehr als verfünfacht. Auch die Bewilligungen sind stark gestiegen; von rund 98 Mio. € in 2021 auf über 176 Mio. € in 2022 (2020: 32 Mio. €).

Nichtwohngebäude
Seit 2021 unterstützt die Bundesförderung für die Energieberatung für Nichtwohngebäude, Anlagen und Systeme (EBN) besonders kleine und mittlere Unternehmen, gemeinnützige Organisationen sowie Kommunen dabei, eine Energieberatung zur Steigerung der Energieeffizienz durchführen zu lassen. Die Nachfrage für das EBN-Programm ist 2022 auf rund 6.000 Anträge gestiegen. Im Vorjahr waren es etwa 5.000 Anträge. Die bewilligte Summe ist von 28 Mio. € (2021) auf 34 Mio. € (2022) gestiegen.

Energieeffizienz in der Wirtschaft: 470 Mio. €

Abbildung 3: Kennzahlen zur Bundesförderung in der Wirtschaft 2022

Mit flexiblen Förderbedingungen ist die Bundesförderung für Energie- und Ressourceneffizienz in der Wirtschaft (EEW) sowohl für kleine als auch große Unternehmen sehr interessant. Das Programm fördert in fünf Modulen, zum Beispiel Querschnittstechnologien, Prozesswärme aus regenerativen Energien oder auch die energetische und ressourcenbezogene Optimierung von Anlagen und Prozessen.
Die Nachfrage für das EEW-Programm ist gegenüber dem Vorjahr gestiegen. 2022 wurden mehr als 15.500 Anträge gestellt, das sind rund 2.500 mehr als im Vorjahr (zirka 13.000). Die bewilligte Summe betrug 2022 rund 470 Mio. €, das sind etwa 20 Mio. € mehr als im Vorjahr (450 Mio. €).

Umweltbonus für Pkw: 3,4 Mrd. €

Abbildung 4: Kennzahlen zur Bundesförderung Umweltbonus für Pkw 2022

Zum Vergleich zur BEG: Durch die E-Auto-Prämie wird die Anschaffung von klimafreundlichen Fahrzeugen durch einen Hersteller- und einen Bundesanteil gefördert. Seit dem Start des Programms im Jahr 2016 wurden rund 1,87 Mio. klimafreundliche Fahrzeuge beantragt und mehr als 7,3 Mrd. € an Fördermitteln ausgezahlt. 2022 wurden rund 820.000 Fahrzeuge beantragt, in 2021 waren es etwa 625.000 und in 2020 rund 255.000 Fahrzeuge. Mit den höheren Antragszahlen ist auch die Zahl der ausgezahlten Mittel gestiegen: Von rund 652 Mio. € in 2020, auf 3,1 Mrd. € in 2021 und 3,4 Mrd. € in 2022. Seit Anfang 2023 wurden Plug-in-Hybridfahrzeuge aus der Förderung herausgenommen und es werden nur noch reine Elektro- oder Brennstoffzellen-Pkw gefördert.

Leider veröffentlicht das BAFA seit 2018 keine ausführlichen Jahresberichte mehr, in denen auch die Verteilung der Fördermittel auf einzelne Maßnahmen (zum Beispiel Kälte-Klima, Wärmepumpen, Ventilatoren- und Pumpentausch, Solarthermie, Kraft-Wärme-Kopplung) dargestellt werden.

Weitere Informationen zum BAFA-Kurzbericht stehen hier .

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