Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) hat am 17. September einen Vorschlag für eine CO2-Bepreisung im Wärmemarkt vorgestellt.
„Bislang gibt es im Wärmemarkt nicht die richtigen Anreize, moderne Technologien und Erneuerbare Energie einzusetzen, da die Kosten für eine Entsorgung der Emissionen in der Atmosphäre nach wie vor nicht beim Anlagenbetrieb anfallen, sondern stillschweigend vergesellschaftet werden. Derzeit werden sogar wieder mehr Ölheizungen installiert. Dabei werden die gesetzten Emissionsminderungsziele der Bundesregierung nicht erreicht und das Potenzial des Wärmesektors weit unterschätzt“, so Dr. Peter Röttgen, Geschäftsführer Bundesverband Erneuerbare Energie.
Den Lösungsvorschlag hat das Wirtschaftsforschungs- und Beratungsunternehmen Prognos im BEE-Auftrag erarbeitet. Im Ergebnis wird die Ergänzung der Energiesteuer um eine CO2-Komponente inklusive eines Rückerstattungsmodells vorgeschlagen. „Dieser Ansatz sorgt für eine fairere Energiewende im Wärmesektor, technologisch und auch sozial“, so Röttgen.
Die Prognos-Studie befasst sich speziell mit Wohngebäuden, also einem Bereich, der nicht in den europäischen Emissionshandel einbezogen ist. Es wird eine vollständige Rückvergütung der zusätzlichen Steuereinnahmen an die Haushalte vorgeschlagen. Eine Energiesteuer mit CO2-Gewichtung würde schon bei einem relativ geringen CO2-Preis von 25 € je Tonne CO2 eine Lenkungswirkung und Vorzieheffekte zugunsten klimafreundlicherer Energieträger bewirken.
„Die CO2-Bepreisung soll eine klimafreundliche Wärmeversorgung auf Basis Erneuerbarer Energien belohnen. Je mehr Emissionen eingespart werden, desto mehr Geld verbleibt unterm Strich beim Verbraucher. Durch die Rückerstattung werden viele Haushalte – insbesondere jene mit niedrigen und mittleren Haushaltsnettoeinkommen sowie die meisten Familien – unterm Strich sogar entlastet“, so Röttgen.
In der Schweiz gibt es eine CO2-Bepreisung in Form einer Abgabe mit einem Rückerstattungsmodell bereits seit Jahren.
Artikelnummer: cci55186
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