Neue AMEV-Empfehlung „BACnet 2017“

Mit der aktuellen AMEV-Empfehlung „BACnet 2017. BACnet in öffentlichen Gebäuden“ wird die BACnet-Version 1.2 (2011) fortgeschrieben.

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Wieder lieferbar ist übrigens auch der Buchtitel „BACnet Gebäudeautomation 1.12“ von Hans Kranz.
Der Titel wurde vor wenigen Tagen als E-Book mit Update auf 1.19 und mit redaktionellen Ergänzungen des Autors fertiggestellt. Den Titel als E-Book können Sie hier bestellen.

Inhalt
– Die zentralen Anforderungen an BACnet-Systeme sind unverändert geblieben
– Das geänderte, weltweit geltende BACnet-Zertifizierungsverfahren wird berücksichtigt.
– Die gemeinsam mit der BACnet-Interest-Group Europe (BIG-EU) fortgeschriebene Version 2.3 der EDE-Tabelle wird berücksichtigt. Die EDE-Tabelle (Engineering Data Exchange) wird benötigt, um den Austausch von projektspezifischen BACnet-Informationen zwischen den Projektpartnern in standardisierter Form zu dokumentieren.
– Neu aufgenommen ist das Muster-Lastenheft für die Management- und Bedieneinheit (MBE): Hier werden die grundlegenden Anforderungen des AMEV an die MBE beschrieben. Durch Ergänzung der projektspezifischen Anforderungen lässt sich das Muster-Lastenheft zur Leistungsbeschreibung weiter entwickeln.

Download
Ein kostenloser Download der neuen Empfehlung steht unter www.amev-online.de zur Verfügung. Zusätzlich findet sich dort eine Übersicht über die verfügbaren AMEV-Testate und die BACnet-Prüfliste für AMEV-Testate. „BACnet 2017“ wird in Kooperation mit BIG-EU als „AMEV Guide BACnet 2017 en“ auch in englischer Sprache veröffentlicht.

Historie
Zur Unterstützung von Bauherren und Planern bei der Anwendung von BACnet in öffentlichen Gebäuden wurden in der AMEV-Empfehlung „BACnet 2007“ erstmals die Anforderungen der öffentlichen Hand an BACnet-Systeme detailliert. Mit der Fortschreibung „BACnet 2011“ wurde das AMEV-BACnet-Testat eingeführt, mit dem die Hersteller die Einhaltung der AMEV-Anforderungen durch ihre Automationsstationen nachweisen können. Die AMEV-Testate haben sich bewährt und vereinfachen die öffentliche Ausschreibung von BACnet-Systemen erheblich. Nun wurde „BACnet 2011“ zurückgezogen und durch die AMEV-Empfehlung „BACnet 2017“ ersetzt

Was ist BACnet?
In der Gebäudeautomation nimmt das in DIN EN ISO 18486 16484 Teil 5 normierte Kommunikationsprotokoll BACnet weltweit eine herausragende Stellung ein. Das offene Kommunikationsprotokoll ist komplex, technisch anspruchsvoll und wird zur Anpassung an die Anforderungen weiterer gebäudetechnischer Anlagen und zur Berücksichtigung neuer technischer Entwicklungen laufend weiterentwickelt. So sind Gewerke wie Fahrstühle und Rolltreppen dazu gekommen und eröffnen neue Möglichkeiten. Die Anzahl der BACnet-Hersteller mit einer BACnet-Hersteller-ID wächst stetig und ist inzwischen vierstellig. Themen wie „Cyber Security“ und „IT Konformität“ werden durch die gemeinsame Nutzung von Netzwerken immer wichtiger und wurden im ASHRAE SSPC 135 (Standing Standard Project Committee) bereits als Vorschläge für neue BACnet-Erweiterungen eingereicht.

Wer ist der AMEV
Der Arbeitskreis Maschinen- und Elektrotechnik staatlicher und kommunaler Verwaltungen (AMEV) hat die Aufgabe, die Bauämter der Länder und Kommunen, und damit das gesamte Bauwesen der öffentlichen Hand, bei Planung, Bau und Betrieb der Technischen Gebäudeausrüstung (TGA) zu unterstützen. Er veröffentlicht hierzu Empfehlungen, die auf anerkannten Regeln der Technik basieren. Die Empfehlungen des AMEV sind im Bereich der öffentlichen Verwaltung in der Regel verbindlich, werden aber auch von privater Hand als Planungshilfen geschätzt.

Artikelnummer: cci60566

Ein Kommentar zu “Neue AMEV-Empfehlung „BACnet 2017“

  1. Da hat der Dreckfuhler zugeschlagen:
    „das in DIN EN ISO 18486 Teil 5 (richtig: 16484 Teil 5)
    normierte Kommunikationsprotokoll BACnet weltweit eine herausragende Stellung ein.“

    Eine kleine Anmerkung zu folgender Aussage:
    „Das offene Kommunikationsprotokoll ist komplex, technisch anspruchsvoll und wird zur Anpassung an die Anforderungen weiterer gebäudetechnischer Anlagen und zur Berücksichtigung neuer technischer Entwicklungen laufend weiterentwickelt.“

    Das kann ich nicht so stehen lassen, denn von nicht wenigen GA-Laien wird immer wieder behauptet, dass „BACnet zu komplex“ sei, und man daher kein „solches System“ wolle. Wer die Natur einer Norm kennt, wird verstehen, dass diese den Konsens aller interessierten Kreise (insbesondere Hersteller) darstellt, und dieser orientiert sich eher am einfachsten, simpelsten GA-System im Markt. BACnet ist aber nur die „Sprache“ der GA-Systeme (damit diese sich interoperabel verstehen). Um wie viel komplexer muss dann ein reales, volkommenes GA-System sein, wenn schon nur die Kommunikation des kleinsten gemeinsamen Nenners zu komplex ist?
    Ich fürchte, dass sich die besagten Kritiker darüber keinen Kopf machen (können). Aber man kann solchen Leuten ja auch nicht direkt sagen, dass sie keine Ahnung haben und lieber ruhig sein sollten (daher hier ;-).

    Und: bevor jemand mein Buch BACnet GA 1.12 (mit Update auf 1.19) liest, wäre es angebracht, die Grundlagen der GA aus Jörg Balow’s GA-Buch verinnerlicht zu haben.

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