Clivet Deutschland blickt auf ein weiteres Jahr soliden Wachstums zurück. Zwar zeige sich der Wärmepumpenmarkt volatil und im Industriebereich geraten Projekte unter Druck, doch das Geschäft mit Klimasystemen entwickelt sich positiv. Gemeinsam mit dem neuen Verbundpartner MBT Climate sieht man sich gut gewappnet für die Zukunft.
Im Rahmen eines Pressegesprächs am 23. Oktober im Schulungszentrum Heusenstamm hat Georg Oborny als Geschäftsführer der Clivet GmbH, Norderstedt, ein gemischtes, aber insgesamt positives Bild der Geschäftsentwicklung präsentiert. Clivet Deutschland erreiche auch 2025 ein zweistelliges Umsatzwachstum, der Auftragseingang läge in gleicher Größenordnung über dem Vorjahr. Clivet gibt grundsätzlich keine Umsatzzahlen einzelner Gesellschaften preis, sondern nur den konsolidierten Umsatz der gesamten Gruppe. Dieser lag 2024 bei 359 Mio. € (plus 8,8 % gegenüber 2023 mit knapp 330 Mio €) und wird für 2025 erst nach Abschluss des Geschäftsjahres veröffentlicht. In Deutschland beschäftigt Clivet aktuell 30 Mitarbeiter.
Oborny betonte, dass viele Erwartungen aus dem Vorjahr erfüllt wurden, wobei das Wärmepumpengeschäft weiter volatil sei. Nach einer schwierigen Marktphase dürften hier vor allem Vorzieheffekte wegen Unsicherheiten bei der Förderung zunächst für einen Aufschwung gesorgt haben. Dieser sei wieder abgeklungen. „Das Kältehandwerk hat sich weitgehend aus dem Wärmepumpengeschäft zurückgezogen, sodass der Kältehandel kein guter Vertriebsweg für Clivet war“, nannte Oborny einen weiteren Grund für ein Wechselbad der Gefühle bei Wärmepumpen. Sollten sich die Rahmenbedingungen stabilisieren, glaubt er aber fest an nachhaltiges Wachstum mit Wärmepumpen.
Auch im Applied-Geschäft mit Wasserkühlsätzen spürt Clivet Zurückhaltung. Kommerzielle und industrielle Investoren, etwa aus der Automobilbranche, würden Projekte häufig verzögern oder ganz stoppen. Trotzdem bleibe Clivet auf Kurs: „Die Nachfrage nach Klimalösungen für Wohnbereiche wächst weiter, und auch bei Wärmepumpen über 30 kW zeichnet sich eine Stabilisierung ab“, sagte Oborny. In der Zunahme des Klimageschäft könnte auch der Grund für den Rückzug vieler Kältehandwerker aus dem Wärmepumpengeschäft liegen. „Man fokussiert sich wieder auf der das Kerngeschäft“, sagte Oborny und müsse dieses teils gegen das Heizungshandwerk verteidigen
Mit neuen Produkten, wie sie unter anderem Anfang des Jahres auf der ISH vorgestellt wurden, will sich Clivet für die kommenden Jahre aufstellen. Ein wichtiger Schritt in diese Richtung sei der Zusammenschluss mit weiteren Unternehmen des Mutterkonzerns Midea zur Gruppe MBT Climate. Heiko Folgmann, Leiter der Business Unit Central Europe bei MBT Climate, hob im Rahmen des Pressegesprächs hervor, dass dieser Verbund mit rund 4.000 Mitarbeitern, neun Produktionsstandorten und sechs Entwicklungszentren europaweit enorme Synergiepotenziale biete. „Unter dem Dach starker Marken wie Clivet, Kermi und Vasco eröffnen sich damit Potenziale für Innovationen und neue Geschäftsfelder – von der Wärme- und Kälteerzeugung bis zu deren Verteilung“, betonte Folgmann die Breite des Portfolios und der Möglichkeiten.
„Möglichkeiten für Innovationen bieten sich auch bei der Digitalisierung und bei IoT-Technologien an“, sagte Clivets Key Account Manager Christian Junk. Produktmarketingmanager Kai Schanding nannte diesbezüglich beispielsweise die intelligenten Multisensor-Technologie in der neuen VRF-Generation „CVT8“. Fällt einer von deren Sensoren aus, wird für diesen anhand der verbleibenden Sensoren ein virtueller Wert ermittelt. „Die Anlage kann dadurch weiterlaufen, statt direkt auf Störung gestellt zu werden“, erklärte Schanding.
Fazit: Insgesamt zeigt sich Clivet Deutschland trotz konjunktureller Unsicherheiten robust aufgestellt und blickt mit Zuversicht in die Zukunft. Dank der neuen Strukturen und Partnerschaften sieht das Unternehmen gute Chancen seine Marktposition in Europa weiter auszubauen.
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