Handelt es sich bei einem PM-Motor grundlegend um einen Wechselstrommotor, kommen die EC-Motoren aus der Familie der Gleichstrommotoren. Allerdings ist der Unterschied fließend. Ursprünglich nutzten EC-Motoren eine Blockkommuntierung, während PM-Motoren eine sinusförmige Kommutierung verwenden. Aufgrund verschiedener Nachteile der Blockkommuntierung (z. B. Drehmomentrippel, höhere Eisenverluste und Geräusche) nutzen aber immer mehr EC-Motoren ebenfalls die sinusförmige Kommutierung. Die Wirkungsgrade beider Techniken sind etwa auf gleichem Niveau.
Ein weiteres klassisches Unterscheidungsmerkmal zwischen PM- und EC-Motoren ist das Verfahren, mit dem sie die Rotorposition bestimmen. Die Industrie nutzt meist Resolver oder SinCos-Geber dazu, bei EC-Motoren sind es üblicherweise Hall-Sensoren. Mittlerweile stehen für beide Motorvarianten Regelverfahren bereit, die den Motor sensorlos, das heißt ohne Rückführung, betreiben können.
Der Vorteil des EC-Motors liegt in der relativ einfachen und kostengünstigen Elektronik. Außerdem können die Hersteller aufgrund der niedrigen Taktfrequenz günstigere IGBT (= Bipolartransistor mit isolierter Gate-Elektrode = insulated-gate bipolar transistor) mit höheren Schaltverlusten einsetzen. Wie bei der Steuerelektronik des PM-Motors hängt das Betriebsverhalten, von den eingesetzten Regelalgorithmen und gegebenenfalls der hiefür benötigten Rechenleistung der Elektronik ab. Hier haben die aufwändigen Regler der PM-Motoren oft Vorteile. In der Praxis kommt es bei beiden Systemen aber darauf an, wie das System auslegt ist.
(Abb. Danfoss)
Autor
Michael Burghardt, Produktmanager VLT HVAC Drive FC100, Danfoss VLT Antriebstechnik, Offenbach
Artikelnummer: cci29254
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