EHI-Studie zu Energieverbräuchen in Supermärkten 2016

Die Investitionen des Handels in Energieeffizienzmaßnahmen sind in den vergangenen Jahren stark gestiegen.

Höhe der Investitionen in Energieeffizienzmaßnahmen innerhalb der letzten 5 Jahre. Basis: 37 Handelsketten mit 19.000 Filialen und 28 Mio. m² Verkaufsfläche (Quelle: EHI-Studie “Energie-Monitor 2016”)
Das geht aus der Studie „Energie-Monitor 2016“ des EHI Retail Institute hervor. Vor allem die umsatzstarken Filialisten haben mehr und langfristiger investiert. Gesunken sind erneut die Energiekosten (*), wenn auch weniger als im Vorjahr. Sie liegen pro Jahr und m² Verkaufsfläche im Lebensmittelhandel aktuell bei 57,31 € und im Bereich Nonfood bei 31,52 €. Im Vergleich zum Vorjahr ergibt sich somit eine Kostensenkung von 1,7 % im Bereich Lebensmittel und 1,6 % im Bereich Nonfood. Für 2017 und 2018 wird mit einem leichten Anstieg der Kosten aufgrund der steigenden staatlichen Abgaben und Netznutzungsentgelte gerechnet. Das Potenzial, diese durch Energieeinsparungen zu kompensieren, sinkt.

Die Kostensenkung von im Schnitt 2 % (Vorjahr 6 %) ist vor allem auf Energieeinsparungen von 4,8 % im Lebensmittelhandel und 5,8 % im Nonfood-Handel zurückzuführen, besonders durch die Umstellung der Beleuchtungssysteme auf LED-Technik, den Einsatz energieeffizienterer Kältetechnik sowie eine optimierte Gebäudetechnik, die eine Regelung von Klima-, Lüftungs- und Heizungsanlagen beinhaltet. Ein Energiemonitoring bildet zunehmend die Grundlage zur Einleitung solcher Maßnahmen.

Über die Hälfte der umsatzstärksten Handelsfilialisten (Nettojahresumsatz über 2,5 Mrd. €) haben innerhalb der letzten 5 Jahre mehr als 25 Mio. € in Energieeffizienzmaßnahmen investiert, im Vorjahr hatte nur ein Drittel so viel investiert. Eine ähnliche Entwicklung ist in der Umsatzklasse zwischen 501 Mio. und 2,5 Mrd. € zu beobachten. Hier geben 50 % der Händler an, in den vergangenen 5 Jahren mehr als 5 Mio. € investiert zu haben. Im Vorjahr lag dieser Anteil ebenfalls nur bei etwas mehr als einem Drittel. Ursachen könnten der finanzielle Aufwand für Energieaudits, der Aufbau von Energiemanagementsystemen sowie die daraus resultierenden Maßnahmen sein. Die Gruppe der Unternehmen mit einem Nettojahresumsatz bis 500 Mio. €, von denen der Großteil ebenfalls der Auditpflicht unterliegt, bleibt in ihrem Investitionsverhalten weitgehend stabil.
Im Lebensmittelhandel entfällt mit 41 % der größte Anteil der Energieeffizienz-Investitionen auf die Kältetechnik, während im Nonfood-Handel 52 % der Investitionen auf Beleuchtungstechnik entfallen.

Natürliche Kältemittel
Im Lebensmitteleinzelhandel setzt sich der Trend zur Verwendung natürlicher Kältemittel mit geringem Treibhauspotenzial fort. Zu durchschnittlich rund 94 % kommen in Neubauten Verbundkälteanlagen auf Basis natürlicher Kältemittel (vorwiegend Kohlendioxid) zum Einsatz. Der geringere Anteil steckerfertiger Kühlmöbel wird vorwiegend mit dem Kältemittel Propan betrieben.

Datenbasis
An der Studie „Energiemanagement im Einzelhandel 2016“ beteiligten sich 49 Handelsunternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Das entspricht über 28.000 Handelsfilialen bzw. etwa 43 Mio. m² Verkaufsfläche. Dem Nonfood-Bereich sind dabei 48 % der Befragten, dem Food-Bereich 52 % zuzurechnen.
(*) Die Zahlen zu den Energiekosten beziehen sich auf das Geschäftsjahr 2015, die Angaben zu Investitionen beziehen sich auf 2016.

Die Studie „Energie-Monitor 2016“ wird im Dezember 2016 veröffentlicht.

Artikelnummer: cci44132

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