EU-Kommission genehmigt Förderung regenerativer Wärmenetze

Die Bundesförderung effiziente Wärmenetze (BEW) hat ein Fördervolumen von rund 3 Mrd. €, das ab September 2022 bis 2026 zur Verfügung steht. (Abb. © Photoagriculture/stock.adobe.com)
Die Bundesförderung effiziente Wärmenetze (BEW) hat ein Fördervolumen von rund 3 Mrd. €, das ab September 2022 bis 2026 zur Verfügung steht. (Abb. © Photoagriculture/stock.adobe.com)

Anfang August hat die EU-Kommission der Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW) die lang erwartete beihilferechtliche Genehmigung erteilt. Damit kann laut Bundesverband Erneuerbarer Energien (BEE) und Bundesverband Solarwirtschaft (BSE) endlich ein wichtiges Instrument zur Förderung der Wärmewende zeitnah in Kraft treten.

Diese Genehmigung der EU erläutert der BEE, Berlin, wie folgt: „Klimaneutrale Nah- und Fernwärme nimmt bei der Transformation der Wärmeversorgung eine wachsende Rolle ein. Im urbanen und im ländlichen Raum haben sich Nahwärmenetze auf Basis von Bioenergie und Solarthermie bereits vielfach bewährt. Die Nutzung von Erd- und Umweltwärme durch Großwärmepumpen kommt wachsend hinzu. Zahlreiche Projekt haben auf die Bewilligung der BEW gewartet und können nun in die Umsetzung gehen. All das ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg in die Dekarbonisierung des deutschen Wärmesektors auf Basis heimischer regenerativer Energieträger und somit zur weiteren Unabhängigkeit von fossilen und immer teurer werdenden Energieimporten.“
Mit der Bewilligung durch die EU-Kommission kann die BEW-Förderung ab Mitte September starten. Gefördert wird der Neubau von Wärmenetzen, bei denen mindestens 75 % der Wärme aus regenerativen Energien und Abwärme eingespeist werden. Hinzu kommen Projekte zur Erweiterung und Dekarbonisierung bestehender Wärmenetze. Die BEW hat ein Fördervolumen von rund 3 Mrd. €, das bis 2026 zur Verfügung steht. Diese Laufzeit sieht der BEE aber kritisch: Um Investitions- und Planungssicherheit herzustellen, wäre laut Verband eine Laufzeit bis mindestens 2030 wünschenswert gewesen. Zudem sei auch das bewilligte Fördervolumen nicht ausreichend. Zu einer tatsächlichen Dekarbonisierung der Wärmenetze sollten laut BEE die Fördermittel der BEW deutlich aufgestockt werden. Bei der aktuellen Höhe der Fördermittel bestehe schon jetzt die Gefahr, dass der Topf schnell aufgebraucht ist und die BEW damit bereits nach kurzer Zeit verpufft.
Ergänzend berichtet der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW), Berlin, dass das neue BEW es nun vielen Stadtwerken und Kommunen ermögliche, solarthermische Heizkraftwerke künftig zu einem günstigen Preis-Leistungs-Verhältnis zu errichten und damit künftig einen spürbaren Anteil ihres Wärmebedarfs klimafreundlich zu sichern. „Die BEW sieht neben einem Investitionszuschuss in Höhe von 40 % einen Betriebskostenzuschuss für eine Laufzeit von 10 Jahren vor… Solarwärme aus solarthermischen Kollektorfeldern kann in Deutschland nun bereits für unter 5 Cent je kWh erzeugt und in lokale Nah- und Fernwärmenetze eingespeist werden“, so der BSW. Der Verband rechnet vor dem Hintergrund der aktuellen Energiekrise mit einer sehr starken Nachfrage nach dem zuvor von der Branche seit Jahren politisch eingeforderten Förderangebot.
Viele weitere Informationen zur neuen BEW-Förderung finden Sie beim BEE hier und beim BSW hier.

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