Forschungsrat Kältetechnik (FKT): Positionspapier zu PFAS veröffentlicht

(Abb. © VDMA)
Die Mitglieder des Forschungsrats Kältetechnik hatten sich Ende März beim 7. Diskussionsforum des Vereins in Frankfurt getroffen und dort auch den Arbeitskreis zu PFAS gegründet. (Abb. © VDMA)

PFAS-Chemikalien sollen in der EU künftig reguliert werden. Hiervon betroffen ist auch die Branche der Kältetechnik. Zu diesem Thema hatte der Forschungsrat Kältetechnik (FKT) Ende März einen Arbeitskreis ins Leben gerufen, der nun ein Positionspapier veröffentlicht hat.

Über die Task Force zu PFAS hatte cci Branchenticker berichtet.
In seinem Positionspapier “Betroffenheit der Kältetechnik durch die PFAS-Regulierung“ (PDF unter dieser Meldung zu finden) stellt der Arbeitskreis PFAS des FKT nun die wichtigsten Folgen einer Beschränkung der PFAS-Stoffgruppe über Anhang XV zur europäischen Chemikalienregulierung REACH vor. Diese wurden durch eine vorangegangene Befragung der Mitglieder ermittelt.
Durch die Befragung konnten weitreichende Felder ermittelt werden, in denen Unternehmen der Kältebranche durch die Beschränkung betroffen sind. Nachfolgend aufgeführt die vier wichtigsten Bereiche:

1. Konstruktions- und Beschichtungswerkstoffe für Bauteile von Komponenten zur Sicherstellung einer energieeffizienten Funktion und der Reduzierung von Materialeinsatz und Verschleiß.

2. Dichtungsmaterialien in Dichtungssystemen aller Art zur Erhaltung von Funktion, Austauschbarkeit und Wartungsfreundlichkeit und zur Vermeidung von umweltbelastenden Stoff-Freisetzungen.

3. Elektrotechnische- und elektronische Komponenten (zum Beispiel Motoren, Sensoren, Schütze, Kabel), die für den Antrieb und Steuerung der Komponenten und Anlagen benötigt werden.

4. Kältemittel, die für den jeweiligen Einsatzfall unter den gegebenen Randbedingungen von Kälteanlagen und Wärmepumpen hinsichtlich Materialeinsatz, Energieeffizienz, Anlagensicherheit und Umweltbelastung den bestmöglichen Kompromiss darstellen.

“Wir sehen, dass PFAS-haltige Materialien eine zentrale Rolle im sicheren und funktionalen Betrieb von Kälteanlagen und Wärmepumpen spielen” sagte Felix Flohr von Daikin Chemical Europe, der den Arbeitskreis leitet. “Wie diese Funktionen ersetzt werden können, ist bisher noch unklar.”
Der Forschungsrat unterstützt grundsätzlich das Ziel eines besseren Schutzes von Umwelt und Menschen vor Risiken durch Chemikalien. Jedoch ist die Kältetechnik in vielen kritischen Infrastrukturen unverzichtbar und somit systemrelevant. Ohne Ausnahmen für die genannten Anwendungen bestehen erhebliche Risiken in den betroffenen gesellschaftlichen Bereichen. Hierzu zählen beispielsweise Krankenhäuser, Datenzentren, Industrie- und Energieanlagen sowie die gesamte Kühlkette von Lebensmitteln. In Kürze soll das Positionspapier bei der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) eingereicht werden, wobei weitere Schritte geplant sind. “Die ECHA erwartet konkrete Informationen zu den verwendeten Substanzen und Mengen je Anwendung”, so Flohr. Der nächste Schritt sei also, auch diese Informationen bereitzustellen.

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