Fraunhofer IEG baut Forschungsstandort Zittau aus

Der geplante nachhaltige Holzbau soll Arbeitsplatz für bis zu 25 Forscher am Zittauer Standort des Fraunhofer IEG werden. (Abb. © Schuber + Horst Architekten/Fraunhofer IEG)

Das Fraunhofer IEG erweitert seine Forschungsaktivitäten in Zittau. Entstehen sollen ein modernes Bürogebäude und eine Laborhalle zur Forschung an klimafreundlichen Wärmetechnologien. Bis 2029 sollen die Bauten fertiggestellt sein – mit Fördermitteln von Bund und Land in Höhe von 10 Mio. €, heißt es in einer aktuellen Pressemitteilung.

Seit 2019 bringt das Fraunhofer-Institut für Energieinfrastrukturen und Geothermie IEG mit seiner Forschung Wärmesysteme in die Lausitz. Jetzt verankert es seine Präsenz in der Region dauerhaft: In Zittau entstehen ein neues Bürogebäude auf dem Hochschulcampus sowie eine Laborhalle am Heizkraftwerk der Stadtwerke. Die Kosten von rund 10 Mio. € tragen der Bund und der Freistaat Sachsen im Rahmen des Kohleausstiegs. „Der Markt für moderne Wärmenetze, effiziente Großwärmepumpen und Wärmespeicher in Deutschland und Europa wird substanziell wachsen. Der Standort Zittau mit seinen Stärken in Energietechnologien kann davon profitieren“, so Prof. Dr. Mario Ragwitz, Leiter des Fraunhofer IEG. Die neuen Einrichtungen sollen laut Ragwitz die Brücke zwischen Grundlagenforschung und technologischer Anwendung schlagen.

Die Neubauten entworfen hat das Büro Schubert & Horst Architekten aus Dresden. Das zweigeschossige Bürogebäude aus Holz ist ausgelegt für 20 Arbeitsplätze und wird mit verschattenden Fassadenelementen, alternativen Energiekonzepten, Begrünung und einem energieeffizienten Lüftungssystem konzipiert. cci Branchenticker hat auf Nachfrage keine weiteren Details zum Lüftungssystem erhalten. Der Grund: „In den kommenden Monaten wird die Entwurfsplanung weiterentwickelt und die Ausführungsplanung begonnen. Die Architekten werden also die besten Optionen für die Lüftung erst noch prüfen und die Entscheidung vorbereiten, welches System unsere Ansprüche am besten erfüllt“, so ein Sprecher des Fraunhofer IEG gegenüber cci Branchenticker.

Des Weiteren heißt es in der Pressemitteilung, dass die benachbarte Laborhalle mit 400 m2 Fläche Teststände für Elektrolyseure, Großwärmepumpen und weitere Aggregate zur dynamischen Systemintegration beherbergen wird. Zittaus Oberbürgermeister Thomas Zenker sieht die Investition als Gewinn für den Wissenschaftsstandort: „Hier entstehen zukunftsfähige Technologien mit Perspektive für junge Menschen und regionale Akteure.“

Die Planungen sollen in den kommenden Monaten konkretisiert werden, die Fertigstellung ist bis 2029 vorgesehen. Derzeit arbeiten sieben festangestellte Mitarbeiter in Zittau – mit den Neubauten bietet das Fraunhofer IEG künftig Raum für ein Team von bis zu 25 Personen. Ziel ist es, Lösungen für die klimafreundliche Nutzung lokaler Wärmequellen zu entwickeln und die Energietechnologiekompetenz der Lausitz weiter auszubauen.

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