Schuld an der trockenen Raumluft ist der Kostendruck

Das beschäftigt unsere Leser: Hier sind Kommentare zu Meldungen in cci Branchenticker und zu Artikeln in cci Wissensportal.

Kostendruck gegen Qualität? Leser kommentieren in cci Branchenticker (Abb. © trueffelpix/Fotolia.com)trueffelpix/Fotolia) Dr. Hugentobler bietet 200 Euro Belohnung für Unbedenklichkeitsstudie
Dr. Hugentobler sagt in einem Bericht über eine Veranstaltung des Schweizer Vereins für Luft- und Wasserhygiene (SVLW): „Solange aktive Befeuchtung mit dem Energiesparargument konsequent abgelehnt wird, kann sich an der winterlichen Trockenheit in gut belüfteten Gebäuden tatsächlich nichts ändern. Als Arzt frage ich mich, wie lange die Gebäudebranche noch ungestraft darauf beharren kann, dass dies gesundheitlich unbedenklich sei, obwohl die Heizperiode regelmäßig begleitet ist von einem drastischen Anstieg von Erkrankungsfällen. Die Gesundheitsämter müssten längst den Nachweis der Unbedenklichkeit einfordern, da es keine einzige Populationsstudie gibt, die diese Unbedenklichkeit nachweisen würde.
Der Verfasser bietet deshalb jedem Leser, der eine solche Unbedenklichkeitsstudie ausfindig machen kann, eine Belohnung von 200 €!“

Prof. Christian Fieberg stimmt zu: „Dr. Hugentobler trifft den Nagel auf den Kopf… „Schuld“ an der trockenen Raumluft sind jedoch weniger die TGA-Planer und Gerätehersteller; die möchten ja gerne die beste Technik einsetzen. Alleine, der Kostendruck verhindert die gesundheitlich beste Variante.“

Peter Müller ergänzt: „Die meisten Lüftungsgeräte können mit einem Enthalpie-Plattenübertrager ausgestattet werden. Somit wird mindestens 60 % der Feuchte zurückgewonnen.“

Kurt Schögendorfer, Ordensklinikum Linz GmbH ist anderer Meinung: „Als Ursache gesundheitlicher Auswirkungen werden eher die im Winter überhitzten Innenräume und deren Verunreinigungen mit Staub und anderen Inhaltsstoffen angesehen.
Gibt es Studien über Reizungen von Augen oder Schleimhäuten von Völkern im hohen Norden, wie etwa die Sami? Wenn die Ursache in der niedrigen Luftfeuchte liegen würde, müssten diese ja besonders darunter leiden.“

Ralph Langholz hält dagegen: „Herr Schögendorfer, die von Ihnen benannten „Verunreinigungen mit Staub und anderen Inhaltsstoffen“ belasten Innenräume und Menschen ganzjährig, nicht nur in der kalten Jahreszeit.“

Den vollständigen Wortlaut der Kommentare finden Sie bei den genannten Meldungen.
Mitglieder von cci Wissensportal können Artikel direkt kommentieren. Nichtmitglieder können uns ihre Anmerkungen zusenden (redaktion@cci-dialog.de). Schreiben Sie!

Artikelnummer: cci59749

Ein Kommentar zu “Schuld an der trockenen Raumluft ist der Kostendruck

  1. Sehr geehrte Damen und Herren,
    der Vollständigkeit halber bitte ich Sie die folgende Bemerkung noch zu ergänzen:

    „Alternativ können auch Geräte mit Rotationswärmetauscher und einer Feuchterückgewinnung von teils über 80 % (Sorptions-Rotor) eingesetzt werden. Gute Geräte kommen ohne Kondensatablauf und Vorheizung aus, so dass ohne zusätzlichen Energieverbrauch auch bei niedrigsten Aussentemperaturen die Feuchterückgewinnung gewährleistet ist.“

    Mit freundlichen Grüßen
    Dipl.-Ing. Peter Kröplin
    Produktmanager Wohnraumlüftung
    Hoval GmbH

Schreibe einen Kommentar