Die Meldung „Wärmepumpennutzer profitieren: Stromversorger müssen variable Tarife anbieten“ hat unsere Leser beschäftigt, genauso wie der Beitrag „Wärmepumpenmarkt 2024: Absatz geht um 46 % zurück“ und der Kommentar von Sabine Andresen. Nachfolgend die Leserkommentare zu Meldungen in cci Branchenticker.
Seit Jahresbeginn sind alle Stromversorger in Deutschland verpflichtet, variable Stromtarife anzubieten. Damit werden Preisschwankungen an der Strombörse weitergegeben. Hauseigentümer mit einer Wärmepumpe könnten somit Kosten sparen, geht aus der Meldung „Wärmepumpennutzer profitieren: Stromversorger müssen variable Tarife anbieten“ (siehe cci288890) vom 20. Januar hervor.
Daniel Lübeck ist da eher skeptisch: „Ob Wärmepumpennutzer per se davon profitieren, wird sich erst noch erweisen. Dazu müssten ein paar Voraussetzungen gegeben sein:
1. Die Heizungsregelung benötigt eine gewisse „Intelligenz“ und muss die Stromkosten in Ihrer Regelung einbeziehen können.
2. Das System benötigt einen gewissen Puffer, also entweder Pufferspeicher die groß genug sind, um über ein paar Stunden Wärme speichern zu können oder Baumasse (Estrich,….) die genug Wärme speichern kann um auch mal in Spitzenpreisstunden die Wärmepumpe abzuschalten.
Im Grunde ist es erfreulich, dass mit den variablen Strompreisen die Verfügbarkeiten auch wirtschaftlich dargestellt werden, wenn diese Tarife in der breiten Masse kommen, wird das aber mit Sicherheit auch Auswirkungen auf den Markt haben. Wenn entsprechende Speicherkapazitäten ausgebaut werden, werden die Preisschwankungen niedriger ausfallen und negative Strompreise sollte man nicht auf Dauer erwarten. Auch ist damit zu rechnen, dass die Kosten für die Infrastruktur steigen, da die Energieversorger die Netze ausbauen und vorhalten müssen, deren Kosten also steigen, gleichzeitig durch den PV-Ausbau und die damit verbundene Dezentralisierung der Stromversorgung die verbrauchsabhängigen Einnahmen sinken.“
Die Meldung „Wärmepumpenmarkt 2024: Absatz geht um 46 % zurück“ (siehe cci288997) vom 22. Januar liefert aktuelle Marktzahlen des Bundesverbands Wärmepumpe (BWP). Gründe für den Absatzeinbruch seien laut BWP vor allem Unsicherheiten rund um die kommunale Wärmeplanung sowie die verbesserungswürdige Bekanntheit der Heizungsförderung.
Hierzu hat sich Christoph Brauneis, Beauftragter für Politik und Medien beim VDKF, zu Wort gemeldet: „Man sollte darauf hinweisen, dass in den Zahlen die Luft/Luft-Wärmepumpen nicht berücksichtigt beziehungsweise nicht ausgewiesen werden. Die BWP-Zahlen spiegeln also zwar den größten, aber doch nur einen Teil des Wärmepumpenmarktes wider. Der Anteil der Luft/Luft-Wärmepumpen bei den BEG-Förderanträgen betrug 2024 knapp 23 % (Zeitraum 27. Februar – 31. Dezember 2024, siehe hier). Wenn die Gesamt-Absatzzahlen in etwa der Verteilung bei den Förderanträgen entsprechen, müsste man entsprechend 44.000 Luft/Luft-Wärmepumpen addieren.“
Eine weitere Leserstimme kommt von Ulli Precht: „Diese unsägliche Diskussionen über Wärmepumpen, diese Diskussions-Auf-und-Ab führt weiterhin nur dazu, das die Investoren, und da vor allem auch ‚der Häuslebauer‘, der ein Bestandsgebäude hat, sich weiterhin zurückhalten, genervt die Augen rollen, allergisch ja ablehnend auf das Thema Wärmepumpe reagieren, sich belogen, überrumpelt, genötigt fühlen. Und von der Förderung, die von jedem Steuerzahler mitfinanziert wird, haben diese nix. Die geht in aller Regel immer voll in den Preis ein und der Kunde merkt nichts davon in seinem Portemonnaie, die geförderten Produkte sind genau um das teurer, was die Förderung ausmacht. Außer ein gutes Gewissen für die Umwelt bekommt der nichts. Amortisation über die Energieeinsparung bis ‚anno duz‘ irgendwann mal. So schlägt einem das entgegen. Wärmepumpe finden Kunden mit Bestand nicht ‚geil‘, für sehr viele ist es nach wie vor ein Aufregerthema. Im Neubau ist das Thema durch, aber in Bestandsimmobilien.
Jetzt wollt ihr wieder warten, was die Politik – nach der Wahl – tut? Ihr habt die Diskussion über Wärmepumpen schon mal der Politik überlassen und irgendwelchen Propheten, die die Wärmepumpe als alleiniges ersatzloses Heilmittel propagiert haben, und jetzt und sofort, und alles andere ist verboten. Damit seit ihr voll auf die Nase gefallen. Nach der Wahl brauchen die erst mal bis mindestens Sommer, bis eine Regierung steht, dann haben die eventuell ihrer Meinung nach wichtigere (internationale) Themen zu lösen, da passiert eventuell dieses Jahr nicht viel – Wahlversprechen hin oder her.
Was tut ihr denn als wirtschaftlich Tätige clevere Geschäftsleute? Ach ja, Warten, – auf die Politik. Warten ist wie Schaukeln, irgendwas tut sich, aber es geht nicht voran und man macht keine Gewinne.“
Sabine Andresen hat sich in ihrem „Kommentar: Die Talsohle ist erreicht“ (siehe cci289002) vom 22. Januar auf die BWP-Meldung zum Wärmepumpenabsatz bezogen und sich gefragt, was eigentlich die Alternative zur Wärmepumpe wäre.
Darauf antwortet Jörg-Ulrich Bunge: „Sehr geehrte Frau Andresen, auf Ihre Frage zur Alternative einer Wärmepumpe, bleibt mir nur die derzeitigen Dimensionen zu den Haushalten zu erwähnen. Hoch effiziente, innovative Gebäude lassen sich teilweise aus der Abwärme der Bewirtschaftung kühlen und heizen. Die Installation einer Wärmepumpe zu dem Preis eines Mittelklassewagens, scheint mir keine zukunftsweisende Lösung.“
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