Meinung: Auch über die Schulen hinaus denken

Thomas Reuter (Abb. © cci Dialog GmbH)
Thomas Reuter (Abb. © cci Dialog GmbH)

Maßnahmen zur Lüftung, Luftbehandlung und Luftreinigung in Schulen sind mittlerweile (zum Glück) im vollen Gange, doch nun mehren sich Hinweise, dass eine einstige Konzentration auf die Thematik Air Quality (AQ) allein nicht gerecht wird. Ich meine: Der neue Vorstoß der WHO für neue Grenzwerte bei Raumluft, Hallenluft und auch Stadtluft ist bitter notwendig.

Kürzlich hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) neue Richtwerte für Luftschadstoffe veröffentlicht und diese im Vergleich zu bisher deutlich verschärft. Seit 2005 hatte es keine Anpassung der Grenzwerte für Feinstaub, Schwefeldioxid, Ozon und andere Luftschadstoffe mehr gegeben – nun empfiehlt die WHO Grenzwerte von maximal 45 und 15 Mikrogramm Feinstaub Aerosole (für Feinstaub-Aerosole PM 10 und PM 2,5) in einem Kubikmeter Stadtluft. Aus der Praxis ist bekannt, dass es vor allem in Produktionshallen wie etwa im Maschinenbau erheblich höhere Konzentrationen von Aerosolen gibt, denen die Mitarbeiter ausgesetzt sind. Hinzu kommt, dass die von Lüftungsanlagen angesaugte Außenluft ja die Luftqualität in Innenräumen verbessern soll – daher sollte diese Außenluft idealerweise frei oder arm an Luftschadstoffen sein, unanbhängig davon, dass die angesaugte Außenluft zunächst noch gefiltert wird. Ich meine, wir müssen beim Thema der Luftqualität auch immer unbedingt die Parameter der Außenluft beachten und ins Kalkül bei der Planung und Projektierung von Lüftungsanlagen ziehen. Sicher, die Empfehlungen der WHO sind nun Empfehlungen und haben keine rechtliche Bindung. Dennoch sollten sich die Entscheidungsträger die Verschärfung der Richtwerte zu Herzen nehmen und beim Thema Luftqualität nicht nur an den Innenraum denken. 

Ihnen eine gute Woche, 
Ihr Thomas Reuter

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