Meinung: Das wichtigste Lebensmittel

Sabine Andresen, sabine.andresen@cci-dialog.de (Abb. © cci Dialog GmbH)
Sabine Andresen, sabine.andresen@cci-dialog.de (Abb. © cci Dialog GmbH)

Ohne Wasser kann unser Körper nicht länger als drei Tage überleben. Nach zehn Minuten ohne Sauerstoffzufuhr ist ein Mensch klinisch tot. Was ist nun das wichtigere Lebensmittel?

Eigentlich ist diese Frage abwegig, denn „wichtiger“ kann es in diesem Fall nicht geben. Es kann ja nicht bei der Frage nach Wichtigkeit darum gehen, wie länger oder kürzer das Überleben mit dem einen oder dem anderen Lebensmittel wäre. Beide Medien sind – in guter Qualität – für Menschen von entscheidender Bedeutung.
Die Bedeutung des „Lebensmittels Luft“ wird seit etwa einem Jahr durch die gleichnamige Kampagne des Fachverbands Gebäude-Klima (FGK), herausgestellt, cci Branchenticker berichtete. Auf der Startseite ist zu lesen: „Luft ist unser wichtigstes Lebensmittel! Rund 80 % unserer Zeit verbringen wir in Innenräumen. Und deshalb müssen wir peinlich genau darauf achten, an die Innenraumluftqualität höchste Ansprüche zu stellen!“
Nun riefen Anfang Februar der Bundesindustrieverband Technische Gebäudeausrüstung (BTGA), die Bundesvereinigung der Firmen im Gas- und Wasserfach (Figawa) und der Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) eine gemeinsame Schulungsinitiative „Fit für Trinkwasser“ ins Leben. In der dazugehörigen Presseinformation heißt es: „Trinkwasser ist unser wichtigstes Lebensmittel. In Deutschland wird es streng kontrolliert und kann deshalb bedenkenlos getrunken werden.“ (Link zur Initiative).
Der BTGA kommentierte weiterhin: „Durch den verbindlichen Weiterbildungsplan, der von den drei Verbänden mit großer Sorgfalt erarbeitet wurde, stellen wir sicher, dass alle Teilnehmer hinterher eine fundierte Risikobewertung der Trinkwasser-Installationen auf hohem fachlichem Niveau durchführen können.“
Beide Initiativen sind absolut sinnvoll. Aber: Was ist denn nun unser wichtigstes Lebensmittel? Luft oder Wasser? Wäre es nicht besser, wenn die beteiligten Branchenverbände eine gemeinsame Kampagne lancieren würden? „Wasser und Luft – zwei wichtige Lebensmittel“ (Vorsicht mit dem Superlativ!)
Vermutlich ist es Zufall, dass beide Kampagnen für sich behaupten, das jeweils wichtigste Lebensmittel zu vertreten. Ein Schulterschluss und eine gemeinsame Kommunikation erscheinen mir hier jedoch – wie bei so vielen LüKK-Themen – sinnvoll.

Viele Grüße übermittelt Ihnen
Sabine Andresen

cci147431

3 Kommentare zu “Meinung: Das wichtigste Lebensmittel

  1. Betreff: Atemluft und Zukunftsenergie

    Sehr geehrte Frau Sabine Andresen ,

    Die Luft ist einfach vorhanden und findet gerade deshalb weniger Aufmerksamkeit als z.B. das Wasser.
    Aber ohne Luft ist auch kein Leben ! Unsere „ Atemluft“ brauchen wir Sekunde für Sekunde um zu überleben.
    Unsere Atemluft ist und bleibt somit das „Lebensmittel Nr. 1″ !!
    Dafür brauchen wir eine von Umweltbelastungen gereinigte, saubere Luft mit seinem Anteil an Luftsauerstoff.

    Lüftungsgeräte mit Wärmerückgewinnung sind schon 5 Jahrzehnte auf dem Markt. Sie sorgen für einen
    ständigen Luftwechsel im Haus, in der Wohnung, im Büro , in der Schule und auch im Theater und an vielen
    anderen Stellen . Auch am Arbeitsplatz oder in Gaststätten, die Liste ist unendlich lang .

    Moderne Lüftungsgeräte können aber noch mehr. Dazu wird die Energie die in der verbrauchten Abluft steckt
    nicht mehr über das Fenster freigegeben sondern über Luftwärmepumpen zur Erzeugung von Warmwasser
    und durch Erhöhung der Zuluft zur Raumheizung verwendet. Die Häuser mit heutigem Standard (Isolierung –
    dichte Fenster usw. ) können damit schon den gesamten Energiebedarf abdecken.
    Die Fertighaushersteller sind schon lange mit derartigen Lösungen erfolgreich am Markt !!!

    Es ist also erkennbar, dass unser „Lebensmittel Nr.1″ auch gleichzeitig die „ Nr. 1 “ ist , mit der wir
    die Energiewende meistern werden. Kurzfristig und dauerhaft für Menschen, Häuser und für die Umwelt !!
    Die Lüftungsheizung reinigt die von Umweltbelastungen verschmutzte Außenluft mittels Filter.
    Die verbrauchte Abluft wird ebenfalls mittels Filter von Verschmutzung (Hausstaub) gereinigt und belastet die
    Umwelt nicht. Die verschmutzten Filter werden in Müllverbrennungsanlagen verbrannt.

    Georg Thesz
    Heiwalux, Ainring

  2. Wenn Wasser unser wichtigstes Lebensmittel ist, sollten wir alles dafür tun, die natürlichen Trinkwasservorkommen zu schützen. 98 % des weltweiten Wassers sind als Trinkwasser ungeeignet, weil es zu salzig ist (u.a. ist TFA enthalten). Von den restlichen 2 % ist die Hälfte nur unter sehr großem Aufwand zu erreichen. Das heißt, wir können nur ca. 1 % des weltweiten Wasservorrats unseres blauen Planeten direkt, d.h. (nahezu) unbehandelt, als Trinkwasser verwenden. Dieses eine Prozent gefährden wir momentan durch die atmosphärischen Abbauprodukte der HFO. Keine gute Idee. Unsere Kinder und Enkelkinder werden uns einmal fragen, warum wir dies zugelassen haben.

  3. Es wurde in der Vergangenheit in Veröffentlichungen schon häufig darauf hingewiesen, dass ‚Luft‘ gar kein Lebensmittel sei. Klarheit könnte hier die „Verordnung (EG) Nr. 178/2002 (Lebensmittelbasisverordnung)“ im Artikel 2 zum Lebensmittelrecht liefern:
    „Im Sinne dieser Verordnung sind ‚Lebensmittel‘ alle Stoffe oder Erzeugnisse, die dazu bestimmt sind oder von denen nach vernünftigem Ermessen erwartet werden kann, dass sie in verarbeitetem, teilweise verarbeitetem oder unverarbeitetem Zustand von Menschen aufgenommen werden. […] Zu ‚Lebensmitteln‘ zählen auch Getränke, Kaugummi sowie alle Stoffe, einschließlich Wasser, die dem Lebensmittel bei seiner Herstellung oder Be- oder Verarbeitung absichtlich zugesetzt werden.“
    Insofern dürfte Luft gar nicht in die Kategorie ‚Lebensmittel‘ eingeordnet werden. Also bliebe nur noch ‚Wasser‘ übrig. Ob dieses dadurch nun zum wichtigsten (aller) ‚Lebensmittel‘ wird, sei hier dahingestellt.
    Hoppegarten, 02.03.2022
    E. Heinz

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