Meinung: Deutlich mehr Kontrolle erwünscht

Besonders auf die Zollbehörden kommt es bei der Unterbindung von Kältemittel-Schmuggel an (Abb. © benjaminnolte/stock.adobe.com)

Das Thema F-Gase treibt die Branche um – die Diskussion um effiziente, sichere und die Umwelt wenig belastende Kältemittel ist ein echter Dauerbrenner. Auf europäischer Ebene gibt es mit der F-Gas-Verordnung ein klares Regelwerk, und es zeigen sich auch Erfolge bezüglich der CO2-Emissionen durch Kältemittel. Doch reichen die Anstrengungen aus, um die Ziele zu erreichen?

Ende Januar wurden auf einer Branchenveranstaltung aktuelle Zahlen zum Stand der Durchsetzung der F-Gas-VO kommuniziert. Dabei hieß es, dass die Anforderungen der Verordnung sehr effektiv in Bezug auf ihre Ziele seien. Ebenso könne man das Klimaziel eines durchschnittlichen Temperaturanstiegs auf maximal 2 ° K bis 2050 mit der F-Gas-Verordnung erreichen – vorausgesetzt, es gebe mehr Marktüberwachung und Kontrolle. Insbesondere dürfen die Ziele nicht durch Schmuggelware gefährdet werden. Das beruhigt mich einerseits, denn die Anstrengungen der Branche zahlen sich wohl aus. Doch ich frage mich andererseits, wie das garantiert werden soll? Ich bezweifle, dass es an den europäischen Außengrenzen genügend fachkundige Zollmitarbeiter gibt, die auf Anhieb ein illegales Einweggebinde erkennen können? Gerne wären wir Mäuschen bei den Kältemittel-Schulungen für Zöllner! Unter der Hand hört man in der Branche von „fliegenden Händlern“, die illegal eingeführte und meistens Hoch-GWP-Kältemittel quasi von der Laderampe ihres Lieferwagens an Kältemittelhändler, Autowerkstätten und andere „preisbewusste“ Abnehmer verkaufen würden. Auch irgendwie klar, dass die beste Regel nichts nützt, wenn es zahlreiche Unterwanderungen dieser Regel gibt. Somit haben die Zöllner an den Grenzen eine enorme Verantwortung – auch für die Einhaltung der F-Gas-Verordnung.

Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Dienstag!

thomas.reuter@cci-dialog.de

cci125586

Schreibe einen Kommentar