Es war DAS Thema der letzten Woche: Viessmann verkauft den äußerst einträglichen (3,4 Mrd. € Umsatz) Geschäftsbereich Climate Solutions – zu dem unter anderem Wärmepumpen gehören – an die Carrier Global Corporation.
In einer Pressekonferenz erklärte Max Viessmann (Geschäftsführer Viessmann Group) die Hintergründe dieser „Partnerschaft“ (das Wort „Verkauf“ wurde weitgehend vermieden). cci Branchenticker berichtete hier.
Das ist nicht einfach ein beliebiger Verkauf eines deutschen Unternehmens. Sie haben es sicher an der stark kommentierenden Berichterstattung in unzähligen Medien gemerkt. Vermeintliche Insiderinformationen und Vermutungen wurden bei FAZ, SZ, Handelsblatt und so weiter eingestreut; neutrale Berichte gab es kaum, die Lettern waren groß. Und es wurde auch gleich klargestellt, dass Bundesminister Robert Habeck den Verkauf prüfen wolle. Sooo einfach geht es nicht!
Es schien irgendwie, als ob es um etwas „Persönliches“ geht, ein deutscher Schatz, der nun künftig jemand anderem gehören wird.
Klug war die offene Kommunikation von Max Viessmann, einem jungen Mann, der eher wie ein Masterstudent daherkommt und den nun jeder in Deutschland kennt. Durch eine ausführliche Pressemitteilung und eine Pressekonferenz (und danach geduldig in vielen Interviews) erklärte er der Nation die Beweggründe für den Verkauf. Er hätte es so nicht machen müssen, aber er wusste genau, dass hier kommunikatives Fingerspitzengefühl gefragt war. Mit dieser schon fast emotional anmutenden Botschaft nahm Viessmann den erwarteten Buh-Rufern den Wind aus den Segeln, da es ausreichend Fakten aus erster Hand gab, auf die man sich berufen konnte und die auch einfach nachzulesen waren. Nach der ersten emotionalen Welle haben sich die Gemüter beruhigt und die Anerkennung für den Mut dieser unternehmerischen Entscheidung wächst. Was auch immer nun aus Viessmann-Carrier wird: Ich gebe Max Viessmann 100 von 100 Punkten für die gelungene Kommunikation.
Ihre
Sabine Andresen
sabine.andresen@cci-dialog.de
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Sehr geehrte Frau Andresen,
vielen Dank für Ihren (finde ich) sehr treffend formulierten Artikel… Ich finde es sehr gut von Ihnen und Ihrem Unternehmen, dass Sie diesen Punkt aus dieses Sichtweise betrachten und das kommunikative Vorgehen von Max Viessmann so positiv hervorheben. Denn genau dieses, wie Sie es nannten: „Fingerspitzengefühl“ – wäre heute in vielen Situationen sehr
wünschenswert. Aber es „tut gut“ zu sehen, dass die Wirtschaft in Deutschland dazu in der Lage ist, was politisch sehr oft leider sehr wünschenswert wäre. Von daher teile ich Ihre Meinung und finde die 100 von 100 Pkt. voll gerechtfertigt, und zolle der Fa. Viessmann auch meinen vollen Respekt für diese unternehmerische Entscheidung.