Gründlichkeit vor Schnelligkeit, so lautet ein bekannter Grundsatz in der täglichen Arbeit. Andererseits erfordern außergewöhnliche Situationen auch schnelles Handeln – ein tiefer Widerspruch tut sich auf.
Wenn man sich beruflich und privat unter anderem in den sozialen Medien aufhält, konnte man in diesem Jahr Erstaunliches feststellen. Zum einen erhielt die Lüftungstechnik und die damit verbundenen Disziplinen wie Luftreinigung und Filtertechnik eine bisher nie da gewesene Aufmerksamkeit, auch aus der allgemeinen und damit nicht-fachlichen Öffentlichkeit. Prima, das ist doch genau das, was die Branche braucht, denkt man sich. Zum anderen bedeutet dieser Prozess, dass sich auch Nichtfachleute zu diesem komplexen Thema äußern – das ist nicht neu und Branchenkenner seufzen laut auf, wenn sie an ein solches „Einmischen“ denken. Doch die Impulse aus dem Mainstream haben die Lüftungstechnikbranche auch aufgerüttelt, es sei nur an die „Regenschirm“-Lüftung erinnert, die auch hier in cci Branchenticker intensiv diskutiert wurde. Ähnliches konnte man bei der Debatte um mobile Luftreiniger beobachten. Da tönt es auf Social Media: „Warum werden nicht einfach solche Geräte in Klassenzimmern aufgestellt und dann ist alles gut!?“ – solche Fragen erzeugen im ersten Moment zwar Augenrollen bei Fachleuten, geben aber ein gutes Zeugnis darüber, wie die Öffentlichkeit die Branche betrachtet. Noch krasser, wenn die Frage lautet: „Warum werden nicht einfach RLT-Anlagen in den Schulen eingebaut? Und zwar schnell?“. Daher ist es sehr wichtig, immer wieder auf die notwendigen Normen, Verordnungen und Regularien hinzuweisen, die ein gründliches und nachhaltiges Vorgehen bei solchen Maßnahmen definieren. Ebenso wichtig ist es, der Öffentlichkeit klar zu machen, dass nicht jederzeit und unbegrenzt Fachkräfte zum Einbau solcher Anlagen zur Verfügung stehen. Daher muss auch jetzt die Devise lauten: Gründlichkeit vor Schnelligkeit.
Ich wünsche Ihnen eine gute und frohe Weihnachtswoche!
Thomas Reuter
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