Stellungnahme zum ENVI-Entwurf zur Novellierung der F-Gase-Verordnung

(Abb © VDKF)
Haben sich in einer gemeinsamen Stellungnahme an den ENVI-Ausschuss gewandt. (Abb © VDKF)

Ein breites Bündnis aus Vertretern der Kälte- und Klimabranche hat sich in einer gemeinsamen Stellungnahme an die Mitglieder des ENVI-Ausschusses im EU-Parlament gewandt. Die Organisationen fordern darin eine Ablehnung mehrerer Punkte im ENVI-Entwurf zur Novellierung der F-Gase-Verordnung, der am 1. März 2023 zur Abstimmung ansteht.

Nachdem persönliche Gespräche von Karl-Heinz Thielmann, Präsident des Verbands Deutscher Kälte-Klima-Fachbetriebe (VDKF), Bonn, mit Vertretern des EU-Parlaments bislang keinen Widerhall gefunden haben (siehe cci196880), hat sich der Verband noch einmal mit einer schriftlichen Stellungnahme an den ENVI-Ausschuss für Umweltfragen gewandt. Diese wird mitgetragen vom Bundesinnungsverband des Deutschen Kälteanlagenbauerhandwerks (BIV), dem Zentralverband Kälte Klima Wärmepumpen (ZVKKW) und der Bundesfachschule Kälte-Klima-Technik. Der ENVI-Ausschuss (Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit) ist im EU-Parlament federführend zuständig für die Novellierung der F-Gase-Verordnung.

In der gemeinsamen Stellungnahme fordern die unterzeichnenden Organisationen die Ablehnung mehrerer Änderungsanträge des ENVI-Ausschusses zum Novellierungsvorschlag der EU-Kommission. Konkret geht es dabei um:

  • die Auswirkungen einer weiteren drastischen Reduzierung der Kältemittelquoten und von Verwendungsverboten von F-Gasen für Service und Wartung an Kälteanlagen,
  • die Gefährdung des Wärmepumpenhochlaufs in Europa,
  • den derzeit noch in zu geringem Maße vorhandenen Kenntnisstand für den Umgang mit brennbaren und toxischen Kältemitteln bei Betreibern und Fachbetrieben,
  • finanzielle Belastungen für Betreiber durch den Austausch funktionierender Anlagen und
  • den sicheren Betrieb von Bestandsanlagen

Die Organisationen betonen in der Stellungnahme, sich uneingeschränkt zu den nationalen und europäischen Zielen zur Erreichung der CO2-Neutralität zu bekennen. „Wir begrüßen die Ziele der F-Gase-Verordnung und unterstützen die schrittweise Reduzierung von fluorierten Kältemitteln sowie die vorrangige Nutzung natürlicher Kältemittel, überall dort wo es technisch möglich und energetisch sinnvoll ist“, heißt es dazu in einer Pressemitteilung. Man sei jedoch äußerst besorgt über die Formulierung im ENVI-Entwurf zur Novellierung der F-Gase-Verordnung, die weder von den Betreibern der Millionen Kälte- und Klimaanlagen im Bestand noch vom installierenden Handwerk umzusetzen seien.

cci197387

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