Studie zu Leistungsfähigkeit und Kosteneinsparpotenzial des Aeroseal-Verfahrens zur Abdichtung von Luftleitungen

Verschiedene Untersuchungen lassen den Schluss zu, dass das Bewusstsein für das Thema Dichtheit von Lüftungsanlagen und der Zusammenhang mit deren Energieeffizienz in den meisten europäischen Ländern gering ist. Zugleich ist zu beobachten, dass undichte Luftleitungen den Energieverbrauch, die Raumluftqualität und auch die Lärmerzeugung negativ beeinträchtigen. In der Vergangenheit hat cci Wissensportal bereits mehrfach über das sogenannte „Aeroseal“-Verfahren (siehe „So funktioniert das Aeroseal-Verfahren“ am Ende des Artikels) berichtet, mit dem Luftleitungen laut Anbieter einfach und schnell nachträglich von innen heraus abgedichtet werden können. Um die Leistungsfähigkeit des Aeroseal-Verfahrens zu verifizieren, das Bewusstsein für die Bedeutung undichter Luftleitungen sowie die Gründe für deren Entstehung bewerten zu können, hat die PLEIAQ, Metropolregion Lyon /Frankreich, als unabhängige Beratungs- und Forschungsgruppe auf den Gebieten der Lüftungstechnik, Luftdichtheit und thermischen Simulation von Gebäuden bereits im Jahr 2021 die Studie „Verbesserung der Dichtheit von Luftleitungen bei Lüftungsanlagen in Europa, Praxiserfahrungen aus sieben Ländern’“ durchgeführt, die nun veröffentlicht wurde. Auftraggeber war die Mez-Technik GmbH, Reutlingen, die das Aerosol-Verfahren in Deutschland anbietet.

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Sieben Länder, sieben Gebäude, eine Gemeinsamkeit

Untersucht wurden Lüftungsanlagen in Gebäuden in Deutschland, Frankreich, Irland, der Tschechischen Republik, den Niederlanden, Polen und der Schweiz. Um ein möglichst breites Spektrum abzudecken, wurden Gebäude mit Unterschieden in der Nutzungsart, dem Baujahr und der Fläche ausgewählt.

(Tab. @ Wolf Rienhardt)
Tabelle 1: Eckdaten der Gebäude, in denen eine Abdichtung der Luftleitungssysteme mit dem Aeroseal-Verfahren durchgeführt wurde (Tab. @ Wolf Rienhardt)

Die Nutzungsarten reichen von Wohnen über Büro, Gewerbe, Schule bis zu einer Produktionsstätte und einem Reinraum. Die Flächen liegen zwischen 5.000 und 42.000 m² – errichtet zwischen 1980 und heute. Gründe für die nachträgliche Abdichtung der Luftleitungssysteme der RLT-Anlagen waren zum Beispiel Lärm- und Geruchsbelästigungen, vielfach aber vor allem Probleme, die für die Luftleitungssysteme vorgegebenen ATC-Luftdichtheitsklassen zu erreichten. Um diese Probleme zu beheben, wurden die Luftleitungssysteme in den Gebäuden von sieben Partnerunternehmen der Mez-Technik GmbH mit dem Aeroseal-Verfahren abgedichtet.

Leistungsfähigkeit des Aeroseal-Verfahrens

Ziel war es, aufzuzeigen, welche Dichtheitsklassen ausgehend von verschiedenen Dichtigkeiten vor der Abdichtung erzielbar sind. Zudem sollten Gründe für die vor Ort vorgefundenen Undichtigkeiten aufgedeckt werden und untersucht werden, ob sich diese von Land zu Land unterscheiden. Dazu mussten die sieben, die Abdichtung ausführenden Unternehmen (Air Innovators B.V. (NL), Energy Air Sp. Z.o.o. (PL), Ventilace EU a.s. (CZ), Lippuner Energie- und Metallbautechnik AG (CH), Map Clim (FR), Spectrum Engineering Ltd. (IE) und Windmüller Technik GmbH (D)), Informationen zu den jeweiligen Luftleitungssystemen angeben.
Dies betraf unter anderem die technischen Daten der Gebäude und Lüftungsanlagen. Wichtige Punkte für die quantitative Bewertung waren vor allem die Leckagemenge sowie der Energieverbrauch der Ventilatorsysteme vor und nach der Abdichtung. Zur qualitativen Bewertung wurden zudem Rückmeldungen der Kunden aufgenommen. Es interessierten insbesondere Punkte wie Return-on- Investmentzeiten, Zufriedenheit nach der Abdichtung, potenziell geringerer Energieverbrauch und Verbesserung der Luftqualität.


Technische Daten und Dichtheitsklassen


Tabelle 2 fasst die technischen Daten der Gebäude und der darin abgedichteten Luftleitungssysteme zusammen. Wie in Tabelle 1 sind auch hier große Unterschiede zu erkennen.

*Dr. Tina Weinberger, Journalistin und promovierte Ingenieurin, Böbrach, im Auftrag der Mez-Technik GmbH, Reutlingen

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