Meinung: Der Wert von 100 €

Sabine Andresen, sabine.andresen@cci-dialog.de (Abb. © cci Dialog GmbH)
Sabine Andresen, sabine.andresen@cci-dialog.de (Abb. © cci Dialog GmbH)

Vor ein paar Wochen machte ich mir Gedanken über die (finanzielle) Zukunft unserer Verbände („Kommt jetzt die Überlebensfrage?“).

Nicht nur der Fachverband-Gebäude-Klima (FGK) hat sich für eine einmalige Sonderumlage ausgesprochen (statt Beitragserhöhung), sondern nun auch der Bundesinnungsverband des deutschen Kälteanlagenbauerhandwerks (BIV). Es werden sicher noch einige folgen. Bei der Delegiertenversammlung des BIV in Bonn gingen die Meinungen zum Thema „der Verband braucht Geld“ ziemlich auseinander. Zwischen „100 € mehr im Jahr muss ein kleiner Kältebetrieb erstmal stemmen“ und „Man sollte meinen, unserer Branche ginge es schlecht, aber das Gegenteil ist ja der Fall – das Geschäft brummt – was sind schon 100 € für einen Betrieb, aufs Jahr gerechnet?“ waren viele Auffassungen vertreten. Ich bin gespannt, was es künftig noch von anderen LüKK- und TGA-Verbänden in dieser Hinsicht zu hören geben wird.
Was aber, wenn der Worst Case eintritt und es vermehrte Austritte gibt? Ich behaupte ja, unsere Verbände sind stark, können harte Zeiten übergangsweise überstehen und mit der Unterstützung ihrer Mitglieder rechnen.
Aber das dachte wohl beispielsweise mein dörflicher Sportverein auch. Ich war richtig erschüttert, als mir gerade jemand erzählte, dass es sehr viele Austritte in der Coronazeit gab. Und auch hier war ich der Meinung, dass der geringe Beitrag fürs Kinderturnen ja für jeden stemmbar ist. Vielleicht ist es doch nicht so? Oder die Vereins-Solidarität hat inzwischen nachgelassen. Dabei halten Vereine die Gesellschaft zusammen – beruflich und privat – finde ICH zumindest. Wenn wir „nach Corona“ keine Verbände und Vereinigungen mehr haben, wäre das ein großer Verlust.

Herbstliche Grüße übermittelt Ihnen
Sabine Andresen

cci138469

2 Kommentare zu “Meinung: Der Wert von 100 €

  1. Zum Beitrag möchte ich anmerken, dass Verbände und Vereine Dienstleister sind/sein sollten. Wenn es zu Mitgliederschwund kommt, dann ist oder kann, dies auch ein Zeichen für unzureichende Kunden-/Mitgliedernähe und vielleicht zu selbstherrlich Vorstände/Geschäftsführer sein. Zum Glück haben wir keine Zwangsmitgliedschaften für diese Organisationen wie es sie leider bei Handwerkskammern und Industrie- und Handelskammern gibt.

    Mit freundlichem Gruss
    Prof. Dr. Detlef Orth

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