Meinung: Einmalig!?

(Abb. © cci Dialog GmbH)
Florian Fischer (Abb. © cci Dialog GmbH)

Letzte Woche war endlich mal wieder Messe angesagt, und zwar real in Frankfurt am Main. Mit tatkräftiger Unterstützung der Branchenverbände FGK, RLT und des BTGA feierte die Messe Frankfurt mit der Indoor-Air Premiere. Als Fachmesse für Lüftung und Luftqualität sollte sie Impulsgeber sein und ein Signal in Pandemiezeiten setzen, dass moderne Lüftungstechnik unabdingbar ist, um ins normale Leben zurückzufinden.

Mein Fazit ist durchaus positiv: Unisono war jeder froh, endlich wieder Menschen real und nicht digital zu treffen. Das ist die gute Nachricht für die Messe- und Veranstaltungsbranche: Das persönliche Gespräch ist durch nichts zu ersetzen. Es geht also wieder aufwärts und wir können positiv aufs Messejahr 2022 blicken.
Beim Thema Besucher gingen die Meinungen etwas auseinander: Manch einer hätte sich etwas mehr Traffic gewünscht, aber grundsätzlich war man mit der Qualität der Kontakte sehr zufrieden. Ich meine, dass das letztendlich immer auch eine Frage der Erwartungshaltung ist. Für eine Premiere am Ende eines für die Messebranche langen Lockdowns habe ich meine Ansprüche realistisch angesetzt. Die Konzeption der Messe fand ich gerade auch mit dem Rahmenprogramm gut gelungen, im Vortragsareal waren die Plätze immer gut gefüllt. Das spricht für sich.
Und um beim Thema zu bleiben: „Luft“ nach oben war sicher noch in der öffentlichen Wahrnehmung. Bezeichnend ist dafür, dass in der FAZ vom 6. Oktober der Bericht über die Indoor-Air ganz hinten im „Rhein-Main“-Teil stand. Das Thema hätte es verdient, weiter vorne im Wirtschaftsteil zu stehen, um so beispielsweise die Verantwortlichen in den Schulämtern dafür zu begeistern.
Daher meine ich: Einmal ist keinmal. Warum sollte die Indoor-Air nicht regelmäßig stattfinden? Das Thema ist es absolut wert und die Chance für eine gute Entwicklung ist da. Luft ist ein Lebensmittel, das hat uns Corona unumkehrbar bewiesen! Ich wünsche allen Beteiligten den Mut dafür.

Ihnen eine gute Woche,
florian.fischer@cci-dialog.de

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2 Kommentare zu “Meinung: Einmalig!?

  1. Ja, Herr Fischer – Sie haben ja soo Recht. Auch Herr Rüdiger Geier. Generell muss die Bedeutung der Innenraumluft für Gesundheit, Wohlbefinden und Arbeitsproduktivität (siehe Pettenkofer und Ole Fanger) viel breiter herausgestellt werden. Dazu bedarf es aber nicht nur der „Selbstbeschwörung“ sondern einer guten Öffentlichkeitsarbeit. Ich denke, da sind BTGA und FGK schon auf einem guten Weg, aber es fehlt der Schritt in die Allgemein-Medien. Eine Messe wie die Indoor-Air ist schon mal der richtige Schritt.
    Schon zu meiner Zeit als ISH Messebeirat vertrat ich die Meinung, dass die LÜKK nicht hinter Badewannen und Heizkesseln „verschwinden“ darf. Auf der ersten „Light+Building“ war der Versuch mit der AIRCONTEC zwar ehrenhaft, aber auch da ist man hinter den Leuchten und Trafos untergegangen. Außerdem war die L+B eher als Messe für Systeme der Gebäudeautomation gedacht, während die ISH eher für MSR-Produkte und für den Handwerker zugeschnitten ist. Es spricht aber auch nichts dagegen, dass man auf der Indoor-Air auch MSR-Produkte eben für die RLT finden kann.
    Ja – die HLK-Planer und öffentlichen Auftraggeber/Betreiber müssen besser beworben und „angezogen“ werden. Dann wird’s was.

  2. Tatsächlich ist bei dieser Messe noch Luft nach oben gewesen besonders was die Zahl der Besucher angeht, dafür war die Qualität der Besucher insgesamt recht hoch. Erfahrungsgemäß waren ab ca. 15:00 Uhr die Gänge ziemlich leer aber das Forum war immer recht gut besucht. Ob alle sinnvollen Zielgruppen über diese Messe informiert wurden? Mir fehlten da doch ein paar Besucher aus dem Bereich Kälte-Klima-Lüftung aber auch aus dem Bereich Horeca. Warum konnten wir nicht viel mehr Planer begrüßen oder von staatlichen Stellen? Hygiene-Institute müssten sich doch ebenfalls hierfür interessieren!
    Dass diese Messe mehr als eine Wiederholung braucht, zeigten allein schon die gestellten Fragen. Unabhängig von dieser Pandemie ist die Raumluftqualität und Hygiene bisher nur wenig beachtet worden und dementsprechend wenig Wissen darüber ist im allgemeinen vorhanden. Eine Messe kann hier ein Katalysator sein denn diese ist ja nicht nur eine Ausstellung von Produkten sondern gleichzeitig auch eine Plattform für einen Wissenstransfer über verschiedene Techniken aber auch geltende Normen und Richtlinien.
    Vielleicht ist diese Messe alleine für eine Wiederholung zu klein aber im Rahmen einer anderen Messe könnte sie deutlich mehr Aufmerksamkeit bekommen.

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