Novellierung der F-Gase-Verordnung: Der VDKF nennt Details zum neuen Kompromiss

(Abb. © cci Dialog GmbH)
VDKF-Präsident Karl-Heinz Thielmann begrüßt die Einigung der EU-Gremien nach zähen Verhandlungen. (Abb. © cci Dialog GmbH)

Am 5. Oktober haben sich die Verhandlungsführer von EU-Parlament und -Rat auf einen Kompromiss zur Novellierung der F-Gase-Verordnung verständigt. In einer Pressemitteilung fasst der Verband Deutscher Kälte-Klima-Fachbetriebe (VDKF) die bisher bekannten Inhalte zusammen.

cci Branchenticker hatte am 6. Oktober über die neue vorläufige Entscheidung zur F-Gase-Verordnung berichtet: cci257093

Einige Kernpunkte des Kompromisses zur Novellierung der F-Gase-Verordnung sind:

  • ein beschleunigter Phase-down der insgesamt zur Verfügung stehenden Menge an fluorierten Treibhausgasen bis auf null im Jahr 2050,
  • ein Verbot des Inverkehrbringens von Monoblock-Wärmepumpen und -Klimageräten (bis 12 kW), die F-Gase mit einem Treibhauseffekt (GWP) von mehr als 150 enthalten ab 2027 sowie ein komplettes F-Gase-Verbot für diese Produkte ab 2032,
  • ein Verbot des Inverkehrbringens von Split-Luft/Wasser-Wärmepumpen und -Klimageräten (bis 12 kW), die F-Gase mit einem Treibhauseffekt (GWP) von mehr als 150 enthalten ab 2027, von Split-Luft/Luft-Wärmepumpen ab 2029 sowie ein komplettes F-Gase-Verbot für diese Produkte ab 2035,
  • ein Verbot des Inverkehrbringens von stationären Kälteanlagen (Ausnahmen für Chiller) mit F-Gasen mit einem GWP über 150 ab 2030,
  • ein Service- und Wartungsverbot für stationäre Kälteanlagen mit F-Gasen mit einem GWP über 750 ab 2032; recyceltes und wiederaufbereitetes Kältemittel ist hiervon ausgenommen.

Der VDKF verweist darauf, dass die oben genannten Zahlen und Daten der vorläufigen Vereinbarung entnommen worden seien. Diese müsse noch formell von Rat und Parlament angenommen werden, bevor die novellierte F-Gase-Verordnung nach der Veröffentlichung im EU-Amtsblatt in Kraft tritt.
VDKF-Präsident Karl-Heinz Thielmann kommentierte: „Mit der nun vorliegenden Vereinbarung können und müssen Betreiber und das Kälteanlagenbauerhandwerk für eine Zukunft nahezu ohne fluorierte Kältemittel planen. Auch wenn im Moment noch einige Fragen zum Novellierungstext offen sind, begrüßen wir, dass die EU-Gremien nach zähen Verhandlungen endlich zu einer Einigung gekommen sind. Den schnellen Phase-down der zur Verfügung stehenden Kältemittelmengen sehen wir jedoch sehr kritisch. Das wird absehbar zu Engpässen vor allem bei Service und Wartung von Bestandsanlagen und voraussichtlich auch zu einer Zunahme des illegalen Kältemittelhandels führen.“
cci Branchenticker wird zu diesem Thema in den nächsten Tagen weitere Kommentare veröffentlichen.

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