Preisentwicklung in der Gebäudetechnik

Günther Mertz, Hauptgeschäftsführer BTGA (links), und BTGA-Präsident Hermann Sperber (Abb. © cci Dialog GmbH)
Günther Mertz, Hauptgeschäftsführer BTGA (links), und BTGA-Präsident Hermann Sperber (Abb. © cci Dialog GmbH)

Der Bundesindustrieverband Technische Gebäudeausrüstung (BTGA), Bonn, lud am 4. Mai zu einer Pressekonferenz nach Berlin ein. Anlass war, neben dem gleichzeitig stattfindenden TGA-Wirtschaftsforum, eine vom BTGA beauftragte Studie zum Thema „Preisentwicklung in der Gebäudetechnik“. Benjamin Meißner, Hauptstadtkorrespondent von cci Zeitung und cci Branchenticker, war vor Ort.

Eine vom BTGA beauftragte Studie soll ein Bild über die Prognosen der Preisentwicklung in den kommenden Jahren liefern und gleichzeitig abschätzen helfen, inwieweit diese aktuellen Entwicklungen sich auf die von Politik, Gesellschaft und Wirtschaft erwartete Gestaltung des Bauwesens auswirken. Mit der Durchführung wurde die B + L Marktdaten GmbH, Bonn, eine Unternehmensberatung mit Schwerpunkt Baubranche, beauftragt.
Der via Videokonferenz zugeschaltete Marcel Dresse (B + L) stellte die ersten Ergebnisse dieser Studie vor. Als Ausgangslage nannte Dresse die seit März 2022 sehr stark angestiegenen Lieferengpässe. Daraus ergebe sich eine erwartete Preissteigerung bei Baumaterialien um 30 bis 55 % im Jahr 2022. Da nach Auswertung der aktuellen Marktdaten weder der Wohnungsbau noch die Errichtung von Gewerbeflächen signifikant angestiegen sei, scheiden diese Faktoren als Ursache aus. Ein wesentlicher Preistreiber seien dagegen die gestiegenen Metallpreise, die zu fast 55 % für die Preisveränderungen verantwortlich seien. In der Lüftung, die an der TGA einen Anteil von 24 % haben soll, wird für 2023 eine Preisstagnation prognostiziert, auf die dann ein deutlicher Anstieg folgen soll. Mitglieder von cci Wissensportal finden die Präsentation der B+L Marktdaten, Bonn im Anhang.

BTGA-Präsident Hermann Sperber forderte im Anschluss alle am Bau Beteiligten auf, enger zusammen zu rücken. Das würde bedeuten, „realistische Preisentwicklungen nicht nur zu prognostizieren, sondern auch zu akzeptieren.“ Er wünsche sich, dass man mit dieser Studie einen ersten Schritt hin zu einem Branchenindex gemacht habe, der als Basis für Preisgespräche genutzt wird. Günther Mertz, Hauptgeschäftsführer BTGA, erwartet aufgrund der Inflation und des weiter zunehmenden Fachkräftemangels einen Anstieg von Löhnen und Gehältern, was die Baupreise zusätzlich beeinflussen wird.

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