Ventilatoren – Verfahren und Methoden zur Ermittlung und Beurteilung der Energieeffizienz von Ein-Richtung-Lüftungsgeräten im Nichtwohnbereich
Erscheinung
Entwurf Oktober 2018
Umfang/Kosten
Die DIN EN 17291 hat im Original 88 Seiten (deutsch/englisch) und kostet ca. 136 € (www.beuth.de).
Zielgruppen
Hersteller von Lüftungsgeräten, Fachplaner, Lüftungs-Anlagenbauer
Inhalt, Resümee, Bedeutung
Der Entwurf der neu erstellten DIN EN 17291 behandelt Verfahren und Methoden zur Messung und Berechnung des Wirkungsgrads und definiert Eigenschaften von unidirektionalen Lüftungsgeräten im Nichtwohnbereich. Zu unidirektionalen Lüftungsgeräten (= Nur-Zuluft- oder Nur-Abluft-Geräte) zählt die Norm wesentlich Dach- und Kastenventilatoren jeweils mit und ohne Luftfilter. Zusätzliche Bauteile zur Luftbehandlung in den Geräten werden in der Norm zwar behandelt, aber bei der Bestimmung des Wirkungsgrads ausgeschlossen. Dieses Verfahren ist also ähnlich wie bei den Effizienzfestlegungen auf Basis der Ökodesign-Verordnung 1253/2014 für Lüftungsgeräte im Nichtwohnbereich. Die Norm (neun Kapitel, fünf Anhänge) gilt nicht für Lüftungsgeräte im Wohnbereich und auch nicht für gekoppelte (bidirektionale) Lüftungsgeräte im Nichtwohnbereich.
Die folgende Zusammenfassung dient als Orientierungshilfe. Auf ihrer Basis kann der Nutzer schnell beurteilen, welche Bedeutung die behandelte technische Regel für seinen beruflichen Alltag hat.
Vorbemerkung
Obwohl der Titel der Norm eindeutig von „Ein-Richtung-Lüftungsgeräten im Nichtwohnbereich“ spricht, gilt sie ausschließlich – so steht es im Kapitel 1 „Anwendungsbereich“ – für Dach- und Kastenventilatoren. Insofern werden Zuluftgeräte mit mehreren thermodynamischen Funktionen (Heizen, Kühlen, Befeuchten, auch KVS-Wärmeübertrager zur Wärmerückgewinnung) in der Norm zwar nicht ausgeklammert, aber auf die Funktion „Kastenventilator mit oder ohne Luftfilter“ reduziert. Letztendlich geht es dabei also nur um die Energieeffizienz der Kombination Ventilator und Luftfilter. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass sich diese Norm wesentlich mit der Effizienz von Ventilatoren beschäftigt und dabei oft sehr in die technische Tiefe geht.
Verweise auf weitere Normen und Begriffe
Die Norm verweist unter anderem auf die alte Luftfilternorm DIN EN 779 (neu: DIN EN 16890), auf die DIN EN 1866 (Zentrale RLT-Geräte) sowie auf mehrere Normen zur Leistungsmessung und Effizienz von Ventilatoren (DIN EN 17166, DIN EN ISO 12759, DIN EN ISO 13349).
Anmerkung
Der Verfasser vermisst bereits im Intro der Norm Hinweise auf die zum Thema gehörende und ebenfalls wichtige DIN EN 13053 „Zentrale RLT-Geräte – Leistungskenndaten“ und besonders auf die Ökodesign-Verordnung 1253/2014 zu Effizienzanforderungen an Lüftungsanlagen (auch an Ein-Richtung-Lüftungsgeräte). Der Zusammenhang wird erst im Anhang ZA erläutert.
Kapitel 3: Begriffe
In diesem Kapitel werden insgesamt 36 (!) Begriffe definiert, die in der Norm verwendet werden. Mit 11 Seiten umfasst allein dieses Kapitel ein Viertel des gesamten Umfangs der Norm. Zur Norm gehören Ein-Richtung-Lüftungsgeräte mit Luftvolumenströmen über 1.000 m³/h oder über 250 m³/h, wenn diese vom Hersteller als Nichtwohnungslüftungsgeräte deklariert werden (entspricht der Definition in der Ökodesign-Verordnung 1253/2014).
Kapitel 4: Anforderungen
Alle Ventilatoren in Lüftungsgeräten müssen einen Mehrstufenantrieb oder einen drehzahlgeregelten Antrieb aufweisen.
Auch im Kapitel 4.2 „Anforderungen an die Informationsbereitstellung“ wird die Ökodesign-Verordnung 1253/2014 zitiert. Die vom Hersteller (Inverkehrbringer) für sein Gerät anzugebenden Daten umfassen 19 Punkte (inklusive Nennvolumenstrom, elektrische Nennleistungsaufnahme, innere spezifische Ventilatorleistung SFPint, wenn ein Luftfilter verwendet wird, statischer Auslegungsdruck, statischer Wirkungsgrad des Ventilators, Filtereigenschaften und Filterwarnanzeige, Leckage des Gehäuses, Schallleistungspegel).
Kapitel 5: Prüf- und Berechnungsverfahren
In Kapitel 5 geht es besonders um folgende Daten:
Wirkungsgrad des Lüftungsgeräts, Nennvolumenstrom, elektrische Leistungsaufnahme, äußerer statischer Nenndruck, SFPint bei Ausstattung des Geräts mit einem Luftfilter.
Die nachfolgend in der Norm beschriebenen Prüfverfahren und sich die daraus ergebenden Leistungsangaben sind wesentlich für die Hersteller der Geräte interessant, wichtig und relevant. Für Fachplaner und Anwender dieser Geräte haben diese Detaillierungen eher eine geringe Bedeutung.
Kapitel 6: Konformitätsbewertung
Bei der Konformitätsbewertung geht es um folgende drei (bereits erwähnte) Geräteeigenschaften:
– Wirkungsgrad des Lüftungsgeräts ηVU
– innere spezifische Ventilatorleistung SFPint
– System zur Filterüberwachung
Kapitel 7: Klassifizierung und Bezeichnung
Hier steht erneut, wann ein Gerät ein Nichtwohnungs- oder ein Wohnungslüftungsgerät ist.
Kapitel 8: Markierung, Kennzeichnung und Verpackung
Kapitel 9: Informationen zur Installation und Wartung
Anhänge
Anhang A: Anleitung zur Verwendung des Norm (informativ)
Im Anhang A steht ein Fließdiagramm zur Bestimmung, ob das Gerät im Anwendungsbereich dieser Norm liegt oder nicht (auch in Anlehnung an die Ökodesign-Verordnung).
Anhang B: Die spezifische Ventilatorleistung SFPint (normativ)
SFPint muss nur dann (rechnerisch) bestimmt werden, wenn das Gerät mit einem Luftfilter ausgestattet ist (keine direkte Messung). Wie SFPint bestimmt wird, wird in diesem Anhang auf sechs Seiten detailliert erläutert (recht komplex, siehe Ergänzung der Redaktion am Ende des Beitrags).
Anhang C: Äußere Undichtheit (informativ)
Die Undichtheit (Leckluftrate über das Gerätegehäuse) wird gemäß DIN EN 1886 „Lüftung von Gebäuden – Zentrale raumlufttechnische Geräte – Mechanische Eigenschaften und Messverfahren“ bei einem Über- und Unterdruck von 400 Pa bestimmt. Verwiesen wird dabei auch auf die DIN EN ISO 5801 „Ventilatoren – Leistungsmessung auf genormten Prüfständen“ mit der Unterscheidung in vier Installationskategorien A bis D (ohne Kanalanschluss, Kanalanschluss am Luftauslass, am Luftauslass, am Luftein- und am Luftauslass) für Zuluft- und Abluftgeräte. Diese verschiedenen Ausführungen werden für Fortluft- und Zuluftgeräte mit verschiedenen Beispielen (Abbildungen) erläutert.
Anhang D: Schallleistungspegel der Ummantelung (informativ)
Anhang ZA: Zusammenhang zwischen DIN EN 17291 und Ökodesign-Verordnung 1253/2014
In diesem Anhang steht (in bürokratendeutsch), dass die DIN EN 17291 die Ökodesign-Verordnung 1253/2014 ergänzt (besonders im Bereich des Konformitätsnachweises).
Ergänzung der Redaktion: Die Ökodesign-Verordnung für Ein-Richtung-Lüftungsgeräte
Über Anforderungen an gekoppelte Zuluft-/Abluft-Lüftungsgeräte hinaus enthält die Anfang 2016 in Kraft getretene Ökodesign-Verordnung 1253/2014 auch Vorgaben an Ein-Richtung-Lüftungsanlagen (ELA), also an Geräte, die nur Zuluft oder Abluft fördern. Ein solches Gerät besteht in der Ökodesign-Referenzausführung aus einem Gehäuse und einem leistungsregelbaren Ventilator. Wenn zusätzlich ein Luftfilter installiert wird, muss dieser bei Zuluftgeräten mindestens die Qualität ePM1 > 50 % (alt: F7) und bei Abluftgeräten die Qualität ePM10 > 50 % (alt: M5) aufweisen. Alle weiteren Komponenten, die das RLT-Gerät möglicherweise enthält (Erhitzer, Kühler, Luftbefeuchtung, Schalldämpfer, Klappen), werden bei der Bestimmung der einzuhaltenden Mindesteffizienz – wie bei gekoppelten RLT-Geräten – nicht berücksichtigt.
Bei ELA-Geräten wird bei den Ventilatoren in zwei Leistungsklassen im Nennbetriebspunkt unterschieden: P > 30 kWel und P ≤ 30 kWel (inklusive Leistungssteuerung und Motor). Ventilatoren mit einer elektrischen Leistungsaufnahme P < 30 W sind vom Geltungsbereich der Verordnung ausgenommen. Für solche ELA-Geräte gelten seit dem 1. Januar 2018 gemäß der Ökodesign-Verordnung folgende Vorgaben für die Mindestwirkungsgrade der Geräte (SFP-Werte):
P ≤ 30 kW | P > 30 kW | SFP-Wert* |
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ηV ≥ 6,2 • ln(PV) +42 | ηV ≥ 63,1 % | SFPint < 230 W/(m³/s) |
Artikelnummer: cci74512
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