- Messeinrichtungen / Messkanal
- Luft/Luft-Wärmepumpe: Randbedingungen und Aufgabenstellungen
- Erste Sommerperiode
- Erste Heizperiode mit Messkanal
- Ergebnisse bis 2024
- Schlussfolgerungen
Gut gedämmte Passivhäuser weisen nur noch Heizlasten von 6 bis 20 W/m² auf. Da liegt die Idee nahe, kleine Split-Klimageräte, wie sie schon seit Jahrzehnten für die Einzelraum-Klimatisierung eingesetzt werden, auch zum Heizen zu verwenden. Wenig bekannt ist bisher allerdings über die Effizienz solcher reversiblen „Mini-Wärmepumpen“ als Heizgeräte in Klimazonen mit dominantem Heizbedarf. Eine Feldstudie am Passivhaus Darmstadt Kranichstein liefert dazu Messergebnisse.
Elektronisch geregelte reversible Verdichter zu günstigen Preisen ermöglichen, dass Nutzer von Split-Klimageräten zwischen den Betriebsarten Kühlen und Heizen wechseln können. Am seit 1991 bewohnten Passivhaus Darmstadt Kranichstein [Feist 1997a][Feist 2020] wurde 2016 eine von vier Wohnungen (Wohnfläche 156 m²) mit einem Split-Klimagerät und im Jahr darauf mit einem Messkanal zur Erfassung der abgegebenen Wärmemenge ausgestattet. Mit diesem Kanal wurden mehrere Heizperioden mit dem Split-Klimagerät, alias Luft/Luft-Wärmepumpe, aufgezeichnet. Nachfolgend werden Messergebnisse auf Basis der Publikation „W. Feist: Heizen mit dem Split-Klimagerät?“, Innsbruck University Press (2022) [Feist 2022], vorgestellt, die der Verfasser bis ins laufende Jahr fortgeführt hat.
Messeinrichtungen / Messkanal
An Luft abgegebene Wärme- und Feuchtemengen sind nur schwer messbar. Um entsprechende Praxiswerte zu ermitteln, wurde im Sommer 2017 direkt vor Ort am Passivhaus Darmstadt Kranichstein ein Messkanal gebaut der als Gesamtenthalpiezähler für das Medium Luft arbeitet. Dessen Grundelemente gehen aus Abbildung 1 hervor. Der Kanal wurde kalibriert; die Fehleranalyse zeigt eine Messgenauigkeit von 3,8 % des Messwertes [Feist 2018a]. Dieser Messkanal ist bis heute in einer der Wohnungen des Passivhauses Darmstadt Kranichstein im Einsatz.
Quellen
[Feist 1997a] Wolfgang Feist: Passivhaus Darmstadt Kranichstein – Planung, Bau, Ergebnisse, PHI 1997/4
[Feist 2018a] Feist, W.: Der Zuluft-Messkanal, Universität Innsbruck, 2018
[Feist 2020] Wolfgang Feist; Rainer Pfluger; Wolfgang Hasper: Durability of building fabric components and ventilation systems in passive houses, Energy Efficiency 13(3) Dec. 2020 DOI: 10.1007/s12053-019-09781-3
[Feist 2022] Wolfgang Feist: Heizen mit dem Split-Klimagerät? Innsbruck University Press, 2022, ISBN 978-3-99106-078-9
[Feist 2023] Feist, W., Schnieders, J., Hasper, W, und Huneke, S.: Validierung der Algorithmen für die thermische Gebäudesimulation an Hand von Feld-Messergebnissen, PHI DA, 2023
[PHPP] Passivhaus Institut: Passivhaus Projektierungspaket, DA, 10. Auflage 2021
cci272457
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Vielen Dank für den Hinweis, Herr Straka. Sie haben Recht. Die DIN EN 12792 „Lüftung von Gebäuden – Symbole, Terminologie und graphische Symbole“ definiert Luftarten für die Wohnraumlüftung, die DIN EN 16798 Teil 3 „Energetische Bewertung von Gebäuden – Lüftung von Gebäuden“ tut dieses für Nichtwohngebäude. Begriffserklärungen und Farbkennzeichnungen unterscheiden sich dabei im Wesentlichen nicht:
– Außenluft: grün
– Zuluft: blau bzw. grün, rot, blau oder violett in Abhängigkeit von der Aufbereitung nach DIN EN 12792
– Abluft: gelb
– Fortluft: braun
Peter Reinhardt
Technikredakteur
cci Wissensportal
Schauen Sie sich mal die Farben der Luftarten in Abbildung 2 an. Diese Farben entsprechen nicht der derzeitigen Norm.