Kanalabscheider mit Sprühwäscher beseitigt Formaldehyd und VOC

In der Prozessindustrie treten häufig geruchsintensive Emissionen auf, die toxisch sind und daher die MAK-Werte (maximale Arbeitsplatz-Konzentration) nicht überschreiten dürfen. Das gilt für den Arbeitsplatz wie für die Fortluft. Zu den meist gasförmigen Schadstoffen gehören hauptsächlich Formaldehyd und organische, also kohlenstoffhaltige Stoffe – sogenannte VOC (volatile organic compounds). Sie entstehen unter anderem bei Beschichtungsverfahren und Textilveredelungen, bei der Lebensmittelproduktion sowie bei der Holz- und bei der Kunststoffverabeitung.

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(Alle Abb. © Rentschler Reven)
Kananalabscheider im Abluftstrang einer Beschichtungsanlage (Alle Abb. © Reven)

Nachteile von TNV und Ozon

Zur Beseitigung dieser unerwünschten Emissionen greifen TGA-Fachplaner unter anderem auf die thermische Nachverbrennung (TNV) und auf ozonerzeugende UV-Röhren zurück. Die TNV ist jedoch energieintensiv und hat einen schlechten CO2-Fußabdruck. UV-Systeme sind in der Kritik, weil sie Ozon erzeugen, das schon in geringe Dosen schwere Gesundheitsschäden verursachen kann und deshalb umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen notwendig macht.

X-Cyclone-Hochleistungsabscheidern als Alternative

Als Alternative entwickelte die Rentschler Reven GmbH, Sersheim, einen speziellen Kanalabscheider, der aus einem Luftwäscher und zwei X-Cyclone-Hochleistungsabscheidern besteht. Die Sprüheinrichtung des Wäschers benetzt sämtliche Oberflächen mit einem Wasserfilm und bindet die organischen Schwebstoffe.

(Alle Abb. © Rentschler Reven)
Das selbstreinigende X-Cyclone-Abscheideverfahren

Zusammen mit dem Wasser werden sie von zwei X-Cyclone-Abscheidern durch rasche Umlenkungen ausgeschleudert. Dabei steigert die hohe Turbulenz den Stoffaustausch zwischen Abluft und Waschwasser und verbessert so die Reinigungsleistung. Wichtigstes Ziel ist dabei, den Gesamt-Kohlenstoffgehalt der Emissionen zu reduzieren. Die Luftqualität wird von Sensoren für VOC und CO2 gemessen.

(Alle Abb. © Rentschler Reven)
Sprühwäscher für den Einbau in der Lüftungszentrale einer Produktionshalle

Die Kombination von Sprühwäscher und Abscheidern arbeitet rein mechanisch. Der kontinuierliche Betrieb wird nur durch kurze Reinigungsintervalle unterbrochen. Um den Wasserverbrauch zu begrenzen, wird das Umlaufsystem nur mit einem geringen Überschuss an Frischwasser gefahren. Sprühwäscher und X-Cyclone-Abscheider sind ausziehbar in einem Edelstahl-Gehäuse untergebracht, das in den Abluftkanal eingesetzt wird.

Forschungs- und Entwicklungspotenzial

Laut Hersteller birgt die Beseitigung gasförmiger Verunreinigungen noch viel Forschungs- und Entwicklungspotenzial. So mache beispielsweise die Entwicklung von VOC-Sensoren beachtliche Fortschritte. Große Hoffnungen setze man auch in die Erforschung der Biofiltration, bei der gas- und aerosolförmige Geruchsstoffe durch Mikroorganismen abgebaut werden.

*Autor: Peter Göhringer, freier Journalist und Texter, Wissembourg/Frankreich (Elsass)

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