Der GWP-Wert von Propan (R290) beträgt 3. Das ist in den Köpfen vieler Akteure der Kälte-, Klima- und Wärmepumpentechnik fest verankert. Doch wer einen Blick in die seit einem Jahr geltende F-Gase-Verordnung EU 2024/573 wirft, stellt fest: Dort steht Propan mit einem GWP-Wert 0,02 drin. Was sind die Hintergründe, welche weiteren Kältemittel haben „plötzlich“ andere GWP-Werte und wir wirkt sich das in der Praxis aus?
Die seit März 2024 gültige F-Gase-Verordnung enthält ergänzende Anforderungen und Grenzwerte zu regelmäßig durchzuführenden Dichtheitsprüfungen an Kälte-/Klimaanlagen und Wärmepumpen. Diese müssen Betreiber und Kälte-Klima-Fachbetriebe beachten und umsetzen. Dabei geht es insbesondere um neue Prüfpflichten für Anlagen und Geräte, die mit HFO-Kältemitteln wie R1234yf, R1234ze oder R1233zd betrieben werden oder mit Kältemittelmischungen, die HFO enthalten.
Am 4. und 5. Dezember 2024 hat in Berlin eine Fachtagung über Großwärmepumpen stattgefunden. Die Veranstaltung, organisiert von cci Schulung, zog rund 70 Teilnehmer aus verschiedenen Bereichen der Branche an, darunter Planer, Anlagenbauer, Energieberater und Betreiber großtechnischer Anlagen. An zwei Tagen wurden sowohl theoretische Grundlagen als auch praktische Anwendungen vermittelt – inklusive einer Exkursion. Der Fokus lag dabei auf Großwärmepumpen mit mehr als 500 kW Leistung, die Ammoniak (NH3), CO2 oder Wasser als natürliche Kältemittel verwenden.
LEC-Statistik 2023: Wie verändern sich die Kältemittel-Leckageraten?
Auf Basis des Systems LEC (Leacage and Energy Control) hat der Verband Deutscher Kälte-Klima-Fachbetriebe (VDKF) die Daten von über 265.000 Kälte- und Klimasystemen analysiert. Im Mittelpunkt der Auswertungen stehen Kältemittelmengen, die 2023 für Kälte- und Klimaanlagen zu deren Neubefüllung, für Service und Wartung sowie für Umrüstungen von Anlagen auf alternative Kältemittel eingesetzt wurden, und daraus folgend deren Leckageraten und Beiträge zum Treibhauseffekt.