Im Vergleich zu zentralen Lüftungs- und Klimaanlagen, bei denen Außenluft in einem zentralen RLT-Gerät gefiltert, thermisch aufbereitet (erwärmt, gekühlt, be- und/oder entfeuchtet) und dann als Zuluft über ein Luftleitungssystem in die Räume eines Gebäudes verteilt wird, besteht ein System der dezentralen Lüftung und Klimatisierung aus vielen einzelnen autarken Geräten, die sich direkt in den Räumen und Nutzungszonen befinden. Solche Geräte, die auch als „Fassaden-Lüftungsgeräte“ bezeichnet werden, kommen überwiegend in neuen oder modernisierten Büro- und Verwaltungsgebäuden zum Einsatz.
Abbildung 1: Bei der dezentralen Lüftung werden die kompakten RLT-Geräte direkt an der Fassade aufgestellt. Je nach Außenluftbedarf in dem Raum werden oft auch mehrere Geräte betrieben. (Abb. VDI 3803 Blatt 2)
Die kompakten, dezentralen RLT-Geräte werden an der Außenwand installiert, zum Beispiel im Doppelboden oder als Standgerät im Raum, und saugen über Bohrungen in der Fassade die Außenluft direkt in das Gerät ein. Dort wird die Außenluft zunächst gefiltert, anschließend, je nach Ausführung, in einem wasserdurchflossenen Wärmeübertrager erwärmt oder gekühlt und strömt dann aus dem Gerät als Zuluft in den Raum. Einige Gerätebauarten haben zusätzlich eine integrierte Wärmerückgewinnung oder eine Funktion, durch die in Ergänzung zur Außenluft auch ein Teil der Raumluft (Sekundärluft) in das Gerät angesaugt und dort thermisch behandelt wird.
Auf eine bewusste Entfeuchtung (Kondensation) oder Befeuchtung der Außenluft zur Zuluft wird bei nahezu allen dezentralen Geräten verzichtet, weil dadurch der technische Aufwand (zum Beispiel zur Kondensatableitung) oder der Aufwand für Service und Wartung (Hygiene gemäß der Richtlinie VDI 6022) überproportional stark ansteigen würde. Daher sind fast alle Dezentralgeräte „nur“ Teilklimageräte.
Artikelnummer: cci76599
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Man sollte noch erwähnen, dass Geräte mit Umluftschaltung deutliche Vorteile beim Energieverbrauch aufweisen, da in der Zeit der Nichtnutzung des Gebäudes der Heizbetrieb wesentlich kostengünstiger ist, weil keine bzw. nur minimale Außenluft benötigt wird. Ferner ist es sinnvoll, die WRG mit einem Bypass auszustatten, damit man in der Übergangszeit die Außenluft ohne „Nachwärmung“ durch die WRG effizienter zum Kühlen nutzen kann.
Detlef Makulla, Krantz GmbH Aachen