Jetzt werden Luftreiniger gefördert

Schule
Mit 200 Mio. € fördert die Bundesregierung den Einsatz von mobilen Luftreinigern in Schulen. (Abb. © Kzenon/stock.adobe.com)

Nachdem das Umweltbundesamt (UBA) vor wenigen Tagen seine bislang kritische Haltung gegenüber dem Einsatz von Luftreinigern in Schulen geändert hat (siehe nebenstehende Meldung), hat die Bundesregierung nun auch für solche Geräte eine Bundesförderung beschlossen.

Die Förderung umfasst ein Volumen von 200 Mio. € für dezentrale Luftreiniger, die insbesondere in Klassenzimmern für Schüler und Schülerinnen im Alter unter 12 Jahren eingesetzt werden sollen. Das Geld soll den Ländern zur Verfügung gestellt werden. Da es bislang keine Bundesförderung gab, haben mehrere Länder bereits in den vergangenen Wochen und Monaten für solche Geräte eigene Förderprogramme mit teils hohen zweistelligen Millionenbeträgen aufgelegt. Wie mehrere Studien deutlich zeigen, können Luftfilter in Ergänzung zur Außenlufteinbringung erheblich zur Verringerung des Infektionsrisikos beitragen. Das neue Programm ergänzt die bisherige Bundesförderung, gemäß der fest installierte Außenluft-Fortluft-RLT-Geräte bezuschusst werden.

Allerdings kritisiert der deutsche Lehrerverband auf tagesschau.de die neue Förderung als „zu spät und zu wenig“, denn „angesichts eines erforderlichen Gesamtinvestitionsvolumens von circa 1,5 Mrd. € für die Ausstattung von über 650.000 Unterrichtsräumen mit mobilen Raumluftfilteranlagen ist das Gesamtvolumen wohl nicht ausreichend“. Außerdem sei die Förderung etwas spät, denn in manchen Bundesländern beginne die Schule bereits wieder in drei Wochen.

cci133040

Ein Kommentar zu “Jetzt werden Luftreiniger gefördert

  1. Die politisch tonangebenden Parteien und deren verantwortlichen Politiker haben nun, entgegen der vorherrschenden Überzeugung in der LüKK und den aktuelle wissenschaftlichen Erkenntnissen (Nicht erstaunlich, da in den letzten Monaten häufig geschehen), mit der Förderung der Anschaffung von Luftreinigern den Wahlstimmennotanker ausgeworfen, um den Abwärtstrend in den Wahlprognosen ab August/ September vor der Bundestagswahl mit voaussichtlich steigenden Inzidenzwerten und erneuten, breitflächigen Schulschließungen, abzubremsen. Alles unter der Argumentation: Wir haben ja was getan und entschieden/ gefördert. Wenn das jetzt nicht so schnell in 6 Wochen umgesetzt wurde/ kann, ist das nicht unser Verschulden. Da ist die Industrie und das Handwerk daran Schuld, welche nicht so schnell wollten und auf ihren Betriebsferien für die Mitarbeiter bestanden.

    Schön, wenn man Verantwortung und Schuld dann anderweitig adressieren und delegieren kann.

Schreibe einen Kommentar

E-Paper