Sind HFOs „völlig unnötig“?

Lesen Sie Meinung in cci Branchenticker: Prof. Armin Hafner von der Norwegischen Universität für Wissenschaft und Technologie (NTNU) kritisiert HFOs, die neueste Generation fluorierter Kältemittel, scharf.

Armin Hafner (Abb. © Hafner) Hafner, Prof. für Kältetechnik im Institut für Energie- und Verfahrenstechnik an der NTNU, Trondheim/Norwegen, bezeichnete in einem Vortrag auf der „ATMOsphere Europe“-Konferenz am 16. Oktober in Warschau/Polen, die HFO-Kältemittel als „völlig unnötig“ in neuen Systemen und fügte hinzu: „Wenn man nur den GWP-Wert betrachtet, sagt einem das nichts“. Er räumte aber ein, dass bei bestehenden Systemen in einigen Bereichen ein gewisser Bedarf an HFOs oder Mischungen bestehe. Eines der Probleme mit HFOs ist laut Hafner, dass einige dieser Produkte zwar eine atmosphärische Lebensdauer von nur 10 Tagen haben, aber „niemand ihre Zersetzungsprodukte erwähnt“. Das sei kein „Verschwinden in einem schwarzen Loch“. Insbesondere das weit verbreitete HFO R1234yf zerfalle in der Atmosphäre in Trifluoressigsäure (TFA), die bei Regen zur Erde fällt. Er fügte hinzu, dass die Chemieunternehmen auch nicht verraten, wie viel Energie sie für die Herstellung ihrer Produkte verbrauchen. „Der Prozess zur Herstellung ist viel komplizierter als vorher, also brauchen sie viel mehr Energie, um zu produzieren.“
„Was sind die anderen Dinge, die in unsere Umwelt abgegeben werden?“, fragte Hafner. „Wenn man die HFO-Produzenten fragt, sagen sie: Das ist nicht öffentlich zugänglich. Sie sagen es dir nicht, weil es diese Erde töten wird.“
Hafner wies auch darauf hin, dass HFOs nicht nur ein potenzielles Umweltproblem sind, sondern auch ein Gesundheits- und Sicherheitsproblem. Für R1234yf beträgt die maximal zulässige Konzentration im Arbeitsbereich 200 ppm, so Hafner.
„Wenn Sie also einen Supermarkt haben, der dieses Kältemittel benutzt, und ein Unfall passiert, wie können sie dann sicherstellen, dass die dort arbeitenden Personen nicht mehr als 200 ppm ausgesetzt sind?“ und „Wie überwachen oder kontrollieren sie, dass ihre Kunden nicht exponiert sind?“

Artikelnummer: cci72876

2 Kommentare zu “Sind HFOs „völlig unnötig“?

  1. …. – ist nicht öffentlich zugänglich ! – vielleicht denkt man auch – der
    Planet wurde in 150 Jahren technischer Entwicklung (die der Kriege
    eingeschlossen) ohnehin ruiniert – da kommt es auf ein wenig mehr
    auch nicht an.

    Dr. Bredenbeck

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