Digitalisierung im technischen Gebäudemanagement (Teil 1)

Teil 1: Anforderungen an zukunftssichere Managementsysteme für die Gebäudeautomation und Perspektiven für die HLK-Branche

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Die Digitalisierung im Bereich des technischen Gebäudemanagements entwickelt sich zunehmend von einer technologischen Option zu einem operativen Muss. Denn in Zeiten steigender Energiepreise, hoher Anforderungen an Nachhaltigkeit und zunehmendem Mangel an qualifiziertem Fachpersonal gewinnt die Optimierung technischer Gebäudeausrüstung (TGA) durch intelligente Systeme an Bedeutung. Davon betroffen sind insbesondere Betreiber technischer Anlagen im Bereich Heizung, Lüftung und Klima (HLK) sowie deren Fachplaner und Systemintegratoren, für die das sowohl eine zentrale Herausforderung als auch eine große Chance darstellt. Dabei kommt es auch auf Zukunftssicherheit an. Denn Gebäude, die heute errichtet oder saniert werden, sollen auch in 30 Jahren noch effizient und wirtschaftlich betrieben werden können. Um dies zu gewährleisten, müssen Gebäudeautomationssysteme heute so geplant und umgesetzt werden, dass sie offen, interoperabel und datensicher sind und langfristig nutzbar bleiben.

Vor diesem Hintergrund nimmt die Digitalisierungstauglichkeit der Infrastruktur eine Schlüsselfunktion ein. Sie erlaubt nicht nur, technische Systeme intelligent zu vernetzen, sondern auch die tiefgreifende Analyse, Automatisierung und Optimierung von HLK-Anlagen über deren gesamten Lebenszyklus hinweg. Es ist daher wichtig, die richtigen Vorgaben für den Einsatz offener Technologien bei der Sanierung und beim Neubau zu formulieren.

Grundlagen der VDI 3814 „Gebäudeautomation (GA)“

Im Zentrum eines zukunftsorientierten technischen Gebäudemanagements steht die Gebäudeautomation (GA). Sie beherrscht den gesamten energetischen Prozess und koordiniert zentrale Prozesse wie die Regelung von Temperatur und Luftqualität sowie die Energieverteilung und Betriebszeiten. Die VDI-Richtlinienreihe 3814 „Gebäudeautomation (GA)“ definiert hierfür den konzeptionellen und normativen Rahmen. Als Ziele definiert sie:

  • Optimierung des Energieverbrauchs (zum Beispiel durch bedarfsgerechte Regelstrategien)
  • Erhöhung der Betriebssicherheit (Frühwarnsysteme, automatische Fehlererkennung)
  • Verbesserte Wartungs- und Instandhaltungsstrategien
  • Steigerung der Nutzerzufriedenheit (individuelle Komfortregelung)

Für HLK-Fachleute bedeutet dies: Mit intelligent vernetzter und funktional klar strukturierter Gebäudeautomation müssen sie die Voraussetzungen für den wirtschaftlichen, nachhaltigen und sicheren Betrieb ihrer Systeme schaffen.

Aufgabe der Gebäudeautomation gemäß VDI 3814 ist die Beherrschung des gesamten energetischen Prozesses. Doch fehlen häufig offene Schnittstellen für das technische Gebäudemanagement. (Abb. Auszug aus der VDI-Richtlinienreihe 3814 „Gebäudeautomation“)
Management- und Bedieneinrichtungen verbinden die Gebäudetechnik mit Gebäude- Facility- und Asset-Management Systemen. Der BACtwin ermöglicht abstimmungsfreie Schnittstellen der TGA zu diesen Systemen (Abb. © Iconag)
Die relevanten Gesetze und Regelwerke in Bezug auf die Gebäudeenergie machen viele Vorgaben zum rechtlichen Rahmen (grau) sowie für Planung und Bau (blau). Leider gibt es wenig konkrete Anleitung speziell für den Betrieb von Gebäuden (grün). (Abb. © Iconag)
  • Forderung nach standardisierten offenen Schnittstellen und Datenmodellen (zum Beispiel BACtwin), um Abstimmungsaufwand und Fehler zu reduzieren.
  • Einführung von Management- und Bedieneinrichtungen (MBE) als zentrale Plattformen für Betriebs- und Energiemanagement.
  • Nutzung von BACnet als verbindliches Kommunikationsprotokoll zur Sicherstellung der Interoperabilität.

*Christian Wild ist Geschäftsführer der Iconag Leittechnik GmbH, Idar-Oberstein. Er ist Mitglied im VDI- Richtlinienausschuss zur Novelle der VDI-Richtlinie 3814 „Gebäudeautomation (GA)“ und Lehrbeauftragter an der Hochschule Mainz (siehe cci293488). (Abb. © Iconag)

Vorschau: Teile 2 bis 4 der Serie über die Digitalisierung im technischen Gebäudemanagement

Welche konkreten Anforderungen sich aus dem GEG für die einzelnen Gewerke ergeben, wird mit Unterstützung verschiedener Experten der betroffenen Gewerke in weiteren Fachbeiträgen aufgezeigt. Die Themen der kommenden Fachbeiträge lauten:

  • Teil 2: Daten interpretierbar machen (Autor: Dr. Max Both, Geschäftsführer Entendix GmbH, Bonn)
  • Teil 3: Technisches Monitoring (Autor: Patrick Lützel, Business Development Manager Smart Building & Security, TÜV Süd AG, München)
  • Teil 4: Schnittstellen zu Drittsystemen und Bereitstellung zur Digitalisierung am Beispiel des Wartungsmanagement (Autor: Gerald Boller, Geschäftsführer, Exapris GmbH, Ober-Olm)

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