Referenz: Entrauchungssysteme im Marriott Hotel

Marriott Hotel, Bonn: Das weitläufige und komplexe Gebäude erfordert ein umfassend vernetztes Entrauchungssystem. (alle Abb. © Hosch)

Eine funktionale Entrauchung ist gerade in gut besuchten Hotels Grundlage jedes Evakuierungskonzepts. In den ausgedehnten Gebäudestrukturen muss die installierte Technik sehr viele Brandszenarien berücksichtigen. Das erfordert ein ebenso installationsfreundliches wie flexibles Steuerungssystem – zum Beispiel „RigentoS3“ der Hosch Gebäudeautomation, Teltow.

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Der Gebäudekomplex des Marriott, Bonn, umfasst das 18-stöckige Hotel mit 336 Zimmern, einen Wellnessbereich mit SPA und Sauna im Untergeschoss, eine weitläufige Tiefgarage, die Anlieferzone und ein Varieté-Theater. Wichtigstes Ziel des Entrauchungssystems ist die Schaffung einer 2,5 Meter hohen raucharmen Zone, die die Gäste bei der Evakuierung vor gefährlichen Brandgasen schützt.

Technische Highlights

Szenarien: 83
Felder im „RigentoS3“-Matrixsystem: 5.893
Sicherheitsbussystem rigentoNET: 2.500 m
Busmodule: 74
RigentoBox mit Funktionserhalt F90: 15 Stück
Entrauchungsventilatoren: 11
Schnittstelle: BACnet/IP
Steuerung der Nachström- und Abströmeinrichtungen
Steuerung und Freigabe aller raumlufttechnischen Anlagen sowie deren zugeordneten Brandschutzklappen
Überwachung der Firesafe-Anlagen und Brandschutztore
Integration von Ansul-Lösch- sowie CO-INOx-Gaswarnanlagen

Anlagenausführung

Grundlage für die Dimensionierung und Auslegung des Entrauchungssystems sind die Normen DIN 18232 Teil 2, DIN 18232 Teil 5 und die Richtlinie VDI 6019. Relevant ist außerdem der internationale Standard IEC 61508 für die funktionale Sicherheit von elektrischen, elektronischen und programmierbaren elektronischen Steuerungssystemen (E/E/PES). Die drei Gebäudeteile wurden mit dem Sicherheitsbussystem „RigentoNet“ auf etwa 2.500 , Länge miteinander verbunden. Diese F90-Installation, mit feuersicheren „RigentoBoxen“, bleibt selbst bei etwa 1.000 Grad Umgebungstemperatur noch eineinhalb Stunden funktionsfähig. Insgesamt wurden 74 Busmodule in 13 Informationsschwerpunkten (ISPs) verbaut. Vernetzt wurde das komplexe System unter anderem mit vier Ansul-Löschanlagen in den Restaurantküchen. Wird eine von ihnen ausgelöst, werden eigens dafür definierte Szenarien abgerufen.

Planung und Inbetriebnahme

Wie bei allen Entrauchungssystemen wurde auch für das Marriott-Hotel, Bonn, zunächst eine Risikoanalyse durch einen Fachplaner durchgeführt und ein Brandschutzkonzept erstellt. Danach entwickelte ein TGA-Planer daraus eine geräteunabhängige Brandfallsteuermatrix, die festlegt, welche Komponenten (zum Beispiel Entrauchungsventilatoren, Zuluft- oder Brandschutzklappen) unter welchen Bedingungen zum Einsatz kommen. Diese Brandfallsteuermatrix in einen gerätespezifischen zu Code überführen, ist laut Hosch im System „RigentoS3“ kein Problem, denn eine Programmierung im herkömmlichen Sinn ist nicht mehr notwendig. Es ist lediglich eine Parametrierung erforderlich, bei der die Befehlsstruktur 1:1 der Brandfallsteuermatrix entspricht. Daher ist auch bei der Prüfung durch Sachverständige keine Rückübersetzung erforderlich. Bei Installation und Test hilft zudem die „Rigento“-Smartphone-App.

Entrauchungssteuerungen für den Einsatz im Feld und für die Montage in ISPs: „RigentoS3“ für die komplette Entrauchungssteuerung und „Rigento BSK“ (ganz rechts) für die spezielle Brandschutzklappensteuerung
Schaltschrank-Prüfung bei der Inbetriebnahme: Die „Rigento App“ zeigt alle wichtigen Betriebsparameter auf dem Smartphone.

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