Heizenergiesparen ist derzeit das Schlagwort in vielen Medien. Dass aber Wärmerückgewinnung eigentlich die bessere Methode ist, hat sich in der Öffentlichkeit noch nicht herumgesprochen. Das könnte sich aber möglicherweise bald ändern, denn die Branchenverbände Bundesindustrieverband Technische Gebäudeausrüstung (BTGA), Fachverband Gebäude-Klima (FGK) und Herstellerverband Raumlufttechnische Geräte (RLT-Herstellerverband) haben zum Thema eine gemeinsame Pressemitteilung herausgegeben.
Im Folgenden der Originalwortlaut:
Aufgrund der aktuellen Energiesituation ist ein sparsamer Umgang mit Energie noch wichtiger geworden. Neben dem Ausbau an regenerativen Energien ist Energieeffizienz heute ein entscheidender Faktor, um unter anderem eine zuverlässige und bezahlbare Versorgung mit Gebäudewärme sicherzustellen. Während das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland seit 1990 preisbereinigt um fast 50 % gestiegen ist, benötigen wir heute rund 20 % weniger Primärenergie als damals. Wir gehen somit fast doppelt so effizient (Faktor 1,83) mit der Ressource Primärenergie um als 1990. Ein wesentlicher Hebel für die Steigerung der Energieeffizienz sind Gebäude, zumal die Hälfte des Primärenergiebedarfs für die Bereitstellung von Wärme und Kälte eingesetzt wird. Gerade bedarfsgeregelte Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung können ganz erheblich dazu beitragen, Heizenergie effizient zu nutzen. Sie halten die Lüftungswärmeverluste gering, da ein großer Teil der Wärme aus der Abluft auf die Zuluft übertragen wird. Die Wärmerückgewinnung erreicht Arbeitszahlen von rund 20, das heißt, dass mit 1 kW Elektroenergie bis zu 20 kW an Wärme zurückgewonnen werden. Damit ist sie deutlich effizienter als Wärmepumpen, die eine Arbeitszahl von rund 4 aufweisen und damit aus 1 kW Elektroenergie bis zu 4 kW an Wärmeenergie bereitstellen können. „Durch die Wärmerückgewinnung wird die Heizwärme beim Lüften praktisch mehrfach genutzt“, erklärt FGK-Vorsitzender Prof. Christoph Kaup. „Damit können wir den Gasverbrauch signifikant reduzieren.“ Zudem werden CO2-Emissionen wesentlich reduziert und die Innenraumluftqualität wird durch den kontinuierlichen Luftaustausch verbessert.
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Danke an die Kollegen für diese PM und das Herausstellen der Effizienz der bedarfsgeregelten Lüftung mit Wärmerückgewinnung! Dem können wir als VfW – Bundesverband für Wohnungslüftung e.V. nur beipflichten.
Die Kurzstudie, in der das ITG Dresden mit Validierung aus der Praxis von Dr. Burkhard Schulze Darup (Architekt) und Jürgen Leppig (Vorsitzender GIH) für den VfW Leistungszahlen der bedarfsgeregelten Lüftung mit Wärmerückgewinnung berechnet hat (COP-Äquivalenzstudie), finden Sie unter:
https://wohnungslueftung-ev.de/kurzstudie-des-itg-dresden-et-al-fuer-den-vfw-zur-effizienz-von-waermerueckgewinnung/
Die Studie kommt dabei auf Leistungszahlen von 11 bis 25, wobei die Effizienz der Anlagen bei sinkenden Außentemperaturen sogar zunimmt. Somit stellt die bedarfsgeregelte Lüftung mit Wärmerückgewinnung eine perfekte Komplementärtechnologie zur Wärmepumpe dar, deren Effizienz mit sinkenden Außentemperaturen abnimmt.
@Anton Tienes: Wir hoffen, wie offenbar auch die Kollegen von BTGA, FGK und RLT-H, dass die Politik die Botschaft nun vernommen hat. Im Konzeptpapier von BMWK und BMWSB zu 65% erneuerbarer Wärme wird jedenfalls die folgende Frage gestellt: „Sollte die Einführung einer zu Wärmepumpen vergleichbaren äquivalenten Leistungszahl der Wärmerückgewinnung vorgesehen werden?“
Ralf Lottes, Geschäftsführer VfW – Bundesverband für Wohnungslüftung e.V.
Wieso kommt nun die Stunde der Wärmerückgewinnung?
Ich habe in Klimaanlagen schon vor 40 Jahren Rotationswärmetauscher eingeplant.
Per Gesetz ist das auch schon lange vorgegeben und einzuhalten.
Ich erkenne da aktuell nichts Neues, außer dass man es den Politikern und Entscheidungsträgern nochmals erklärt, dass wir in der Branche schon lange solche Techniken einsetzen.