Die dena hat den Gebäudereport 2025 veröffentlicht. Aktuelle Zahlen und Fakten sollen die Herausforderungen für Klimaneutralität im Gebäudebereich zeigen. Ein Ergebnis ist, dass fossile Energien weiter den Bestand dominieren. Laut dena wird zudem der Neubau klimafreundlicher und das Interesse an Energieberatungen wächst.
Die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena), Berlin, hat am 10. Januar den Gebäudereport 2025 herausgegeben. Auf 88 Seiten wird untersucht, welchen Beitrag Gebäude zum Klimaschutz leisten. Der jährliche Bericht bietet für den deutschen Gebäudesektor laut dena eine verlässliche Datenbasis zu Gebäudebestand, Wärmeerzeugung, Treibhausgasemissionen, Energieverbrauch, Baukosten und Förderungen.
Die Ergebnisse des aktuellen Reports zeigen: Während der Neubau klimafreundlicher wird, dominieren im Bestand weiterhin fossile Energieträger. Der Anteil der Heizungen im Bestand, die erneuerbare Energien nutzen (Biomasse, Wärmepumpe und Solarthermie), lag 2022 bei 10 %. Der Austausch von fossilen Energieträgern geht laut dena im Bestand nur langsam voran. Im Neubau hingegen wurden 2023 rund 65 % der Wohngebäude mit Wärmepumpen ausgestattet. Der Absatz von Wärmepumpen lag 2023 inklusive Warmwasser-Wärmepumpen bei 438.500 Anlagen. Dabei stieg vor allem der Absatz von Luft/Wasser-Wärmepumpen um 125.000 Anlagen. Im Gegensatz dazu nahm der Absatz von Sole/Wasser-Wärmepumpen um 500 und der von Wasser/Wasser-Wärmepumpen und Sonstige um 4.500 Anlagen ab. Der Absatz von Warmwasser-Wärmepumpen lag im Jahr 2023 bei 82.500 Anlagen – eine Zunahme um 81 % im Vergleich zum Vorjahr.
Im ersten Halbjahr 2024 verzeichneten Wärmepumpen einen Rückgang von 54 %. Hochrechnungen gehen auch von einem deutlichen Rückgang für das gesamte Jahr 2024 aus. Corinna Enders, Vorsitzende der dena-Geschäftsführung, sagt: „Die Zahlen zeigen deutlich, dass wir erneut die Klimaziele im Gebäudesektor verfehlen. Noch immer werden 79 % der knapp 20 Millionen Wohngebäude mit Öl und Gas beheizt. Erneuerbare Energien spielen im Bestand bisher eine zu geringe Rolle.“ Positiv sei dagegen die Entwicklung des Wärmebedarfs in Wohngebäuden, da dieser nach den aktuellen Zahlen des Berichts seit 2021 zurückgehe, so Enders. Allerdings wurde dieser 2023 weiterhin zu 44 % durch Erdgas und zu 22 % durch Öl gedeckt.
„Dass das Interesse der Verbraucher an energetischen Sanierungen und klimaneutralem Bauen weiter hoch ist, zeigen die steigenden Anfragen für Energieberatungen“, heißt es seitens der dena. Mit rund 80.000 Anträgen auf Energieberatung für Wohngebäude im ersten Halbjahr 2024 stieg die Nachfrage im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 9 %. Bei den konkreten Maßnahmen seien besonders Wärmepumpen gefragt: Seit 2021 wurden 570.000 Förderanträge für Wärmepumpen gestellt, was laut Gebäudereport 51 % aller Anträge in der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) ausmacht. „Das Gebäudeenergiegesetz und die BEG setzen den Rahmen für die Klimaziele bis 2045. Und auch die gestiegenen Beratungszahlen zeigen das starke Interesse von Eigentümern an gezielter Unterstützung, um klimagerechte Entscheidungen treffen zu können“, betont Corinna Enders.
Ein PDF des „dena-Gebäudereports 2025“ finden Sie unter Anhänge.
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