Das Marktforschungsunternehmen Interconnection Marketing und Information Consulting GmbH, Wien, hat den Europamarkt für Klimageräte unter die Lupe genommen. Die jüngsten Studienergebnisse zeigen, dass der Markt in Westeuropa 2023 um 2,9 % und in den mittel- und osteuropäischen Ländern um mehr als 13 % geschrumpft ist, bis 2027 jedoch wachsen soll.
Laut Interconnection Consulting (IC) hat der europäische Markt für Klimageräte im vergangenen Jahr einen deutlichen Abschwung verzeichnet, die Erwartungen für 2024 bleiben gedämpft. Bei der Erstellung der Studie wurden Wasserkühlsätze, Singlesplit- und Multisplit-Geräte, VRF-Anlagen und Rooftop-Systeme betrachtet. Ein Studienergebnis ist, dass die westeuropäischen Länder (WEU) 2023 einen Rückgang von -2,9 % bei den Verkaufsmengen hinnehmen mussten. Anhaltende staatliche Subventionen hielten laut IC den Einfluss der rückläufigen Baukonjunktur auf den Klimageräte-Markt insgesamt geringer. Von den WEU-Ländern verzeichnete Österreich mit -15,4 % den stärksten Rückgang. Der Gesamtabsatz belief sich auf 3,5 Mio. verkaufte Einheiten im Wert von 4,94 Mrd. €, für 2024 wird eine positive Veränderung von 1,6 % des Absatzwertes erwartet. Insgesamt geht IC davon aus, dass der WEU-Markt bis zum Ende des prognostizierten Zeitraums (2027) einen Wert von 5,72 Mrd. € erreichen wird. Unter den untersuchten Ländern ist Italien weiterhin der größte Markt nach Umsatz, dicht gefolgt von Frankreich und Deutschland. Der Bürogebäudesektor dominiert, so ein Studienergebnis, mit einem Marktanteil von 30,3 % im vergangenen Jahr, gefolgt von Industriegebäuden mit 16,6 % und dem Sektor Hotels, Restaurants, Cafés (HoReCa) mit 16,2 %.
In Mittel- und Osteuropa (CEE) sind die Absatzzahlen um mehr als 13 % zurückgegangen. In Ungarn und Teilen des Balkans gingen die Neuverkäufe laut IC sogar um 70 % zurück. Insgesamt verzeichnete der Markt für Klimageräte in Mittel- und Osteuropa eine Gesamtmenge von 1,32 Mio. Einheiten und einen Wert von 1,14 Mrd. €. Für 2024 erwartet IC eine Stagnation des Absatzes, geht allerdings davon aus, dass das Marktvolumen bis 2027 auf 1,32 Mrd. € steigen wird. Auf Nachfrage von cci Branchenticker hat IC-Marktforscher und Studien-Autor Robert Lukac bestätigt, dass bei der Analyse immer komplette Systeme beziehungsweise Außengeräte gezählt wurden, unabhängig davon, wie viele Innengeräte installiert sind.
Der Klimageräte-Markt ist laut IC in hohem Maße durch das Ersatzteilsegment gestützt. Das Verhältnis zwischen Neuinstallationen und Ersatzinstallationen liegt im gesamteuropäischen Markt bei 63:37. Der Anteil der Ersatzinstallationen in einigen europäischen Märkten wie Italien beträgt mehr als 50 %. Aus globaler Sicht ist die Marktdurchdringung von Klimageräten in Europa nach wie vor geringer als in den USA oder Japan. Lukac sagt: „Die deutet darauf hin, dass es noch genügend Raum für Wachstum gibt.“ Er gibt zu Bedenken, dass die Probleme auf dem Markt für Klimageräten nicht nur auf wirtschaftliche Bedingungen zurückzuführen sind. Die Branche stehe einer zunehmenden Konkurrenz durch alternative Kühllösungen wie Kühldecken, Kühlung durch Wärmepumpen und zentralisierte HLK-Systeme, insbesondere in Nichtwohngebäuden, gegenüber. Diese Alternativen seien zwar zunächst teurer, so Lukac, würden aber eine höhere Effizienz bieten und von Architekten und Bauherren zunehmend bevorzugt werden.
Der Markt für Klimageräte ist stark konzentriert und wird laut IC traditionell von japanischen Herstellern angeführt. Auf sie entfallen wertmäßig mehr als 49 % des gesamten europäischen Marktes. Andererseits konnten chinesischen Anbieter ihren Marktanteil 2023 trotz des Marktrückgangs erhöhen und trotz der Absatzprobleme anderer Unternehmen um fast 2 % wachsen. Sie sind laut Lukac auf dem Vormarsch „insbesondere im Segment der konventionellen Split-Klimageräte, die auf dem Wohnungsmarkt sehr beliebt sind“.
Hier geht es zur kostenpflichtigen Studie.
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