
Der Bericht „Achieving Zero-Carbon Buildings: Electric, Efficient and Flexible“ der Organisation Energy Transitions Commission (ETC) enthält Daten zu weltweiten Energieverbräuchen und Emissionen von Treibhausgasen im Gebäudesektor. Zudem zeigt der Bericht, wie durch Kombinationen aus elektrischen, effizienten und flexiblen Lösungen diese Emissionen künftig verringert werden könnten.
Laut der Energy Transitions Commission (ETC), London, entfielen im Jahr 2022 mit 12,3 Gigatonnen (Gt) CO2-Äquivalent ein Drittel der gesamten weltweiten CO2-Emissionen auf den Gebäudesektor. Diese Emissionen stammen insbesondere aus dem Einsatz fossiler Brennstoffe zum Heizen, Kühlen, Kochen, Beleuchten, zum Betreiben von Geräten und zum Bau von Wohn- und Geschäftsgebäuden. Viele weitere Daten und Fakten zu Energieverbräuchen und zu Emissionen von Treibhausgasen im globalen Gebäudebestand enthält der im Februar 2025 von der ETC veröffentlichte Bericht „Achieving Zero-Carbon Buildings: Electric, Efficient and Flexible“. Wie können in den kommenden Jahren diese Emissionen verringert werden?
„Es gibt keine Einheitslösung zur Dekarbonisierung von Gebäuden, da dazu jeweils für Neu- und Bestandsbauten für unterschiedliche Gebäudetypen, Länder und Klimazonen verschiedene Lösungen geeignet sind“, erläutert die ETC. Zur Dekarbonisierung des Gebäudesektors sind laut ETC drei Schlüsselprioritäten von entscheidender Bedeutung:
– Elektrifizierung als Ersatz für fossile Brennstoffe
Die Dekarbonisierung des Heizens und Kochens ist unerlässlich. Mit 3 Gt CO2 entfallen etwa 8 % der weltweiten Emissionen auf Gas- und Ölheizungen. Das Umstellen von Heizen und Kochen mit fossilen Brennstoffen auf elektrische und effiziente Technologien wie Wärmepumpen und elektrische Kochfelder ist zwingend und muss mit einer weiteren Dekarbonisierung der Stromerzeugung einhergehen.
– Verbesserung der Energieeffizienz
Die zunehmende Nutzung von Klimaanlagen und die Elektrifizierung des Heizens und Kochens können dazu führen, dass sich der globale Strombedarf für Gebäude von 2022 bis 2050 von 12.800 TWh auf rund 35.000 TWh fast verdreifacht. Dieser Anstieg könnte durch eine Kombination von Maßnahmen auf etwa 18.500 TWh reduziert werden. Diese Maßnahmen betreffen beispielsweise die Verbesserung der Energieeffizienz von Wärmepumpen, Klimaanlagen und weitern Geräten sowie von Gebäuden (Dämmung, passiven Heiz- und Kühltechniken) und den Einsatz von Gebäudemanagementsystemen.
– Bau von effizienten und kohlenstoffarmen Gebäuden
Auf den Bau neuer Gebäude entfallen mit 2,5 Gt CO2 etwa 7 % der weltweiten Emissionen pro Jahr. Die weltweite von Gebäuden bedeckte Fläche wird laut ETC bis 2050 um 55 % beziehungsweise um 140 Mrd. m2 zunehmen, vor allem in Asien, Afrika und Südamerika. Ohne erhebliche Umstellungen im Baugewerbe könnte diese Expansion bis 2050 zu kumulativen Emissionen von 75 Gt CO2 führen. Diese Emissionen könnten laut Bericht beispielsweise durch eine Dekarbonisierung der Produktion von Stahl, Zement, Beton und weiteren Baumaterialien, durch eine modulare Leichtbauweise sowie durch eine bessere Nutzung bestehender Gebäude auf etwa 30 Gt CO2 verringert werden.
Viele weitere Informationen inklusive sieben Infografiken zu zentralen Themen der Dekarbonisierung von Gebäuden stehen in einer Zusammenfassung des Berichts.
Das ETC ist eigenen Angaben zufolge ein globaler Zusammenschluss führender Unternehmen aus der gesamten Energiewirtschaft, die sich dem Ziel verschrieben haben, bis Mitte des Jahrhunderts Netto-Null-Emissionen zu erreichen.
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