Trump will die amerikanische F-Gase-Verordnung lockern und deregulieren

Laut Erlass von Präsident Trump sollen in den USA die bestehenden Beschränkungen zum Einsatz von Hoch-GWP-Kältemitteln insbesondere für LüKK-Anlagen in Supermärkten geprüft und voraussichtlich gelockert werden. (Abb. © jovannig/stockadobe.com)

Für Diskussionen in der amerikanischen LüKK sorgt derzeit eine Ankündigung: Basierend auf einem Erlass von Präsident Trump soll die nationale F-Gase-Verordnung mit Beschränkungen zum Einsatz von Hoch-GWP-Kältemitteln geprüft und gegebenenfalls gelockert werden. Dabei geht es insbesondere um Kältemittel in LüKK-Anlagen von Supermärkten.

Gemäß einer nationalen Verordnung gibt es in den USA, ähnlich wie in der europäischen F-Gase-Verordnung, Beschränkungen zum Einsatz von Kältemitteln in Kühl-/Klimageräten und Wärmepumpen, die aufgrund ihres hohen GWP (Global Warming Potential) stark zum Treibhauseffekt beitragen können. Dazu sieht die Ende 2023 von der Biden-Regierung in Neufassung veröffentlichte Verordnung „Technology Transition“ vor, dass seit Anfang 2025 in neuen Geräten nur noch Kältemittel mit einem GWP unter 700 verwendet werden dürfen. Damit sind beispielsweise R404A (GWP 3.922) und R410A (GWP 2.088) verboten. Daraufhin haben viele amerikanische Hersteller ihre Produkte auf den Betrieb mit beispielsweise auf R32 (GWP 675) und R454B (GWP 466) umgestellt. 2026 und 2028 sollen laut Verordnung die GWP-Grenzwerte für bestimmte Produkte, insbesondere für Kälte- und Klimasysteme in Supermärkten, auf 300 beziehungsweise 150 weiter verringert werden.

Gegen die Neufassung der Verordnung haben mehrere Verbände, darunter die Food Industry Association (FMI), Klage eingereicht. Diese wird insbesondere damit begründet, dass die in der Verordnung vorgeschriebenen Übergangsfristen zum Einsatz alternativer Kältemittel für Gerätehersteller, installierende Unternehmen und Betreiber viel zu kurz bemessen und zu teuer seien.

Nun steht die Verordnung oder zumindest Teile davon auf der Kippe. Wie die amerikanische LüKK-Zeitschrift „The News“ am 13. März berichtete, hat die US-Umweltbehörde EPA aufgrund eines Erlasses von Präsident Trump angekündigt, man werde die Verordnung im Hinblick auf 31 Maßnahmen zu möglichen Deregulierungen prüfen. Dadurch solle der Zwang auf die Unternehmen zur Verwendung bestimmter Geräte, die die Kosten für Lebensmittel in Lebensmittelgeschäften und in der Halbleiterfertigung erhöht haben, zurückgenommen werden. Dazu zitiert The News die FMI: „Wir danken der EPA und Präsident Trump dafür, dass sie die Notwendigkeit erkannt haben, regulatorische Belastungen für Unternehmen und die Lebenshaltungskosten für die Verbraucher zu senken. Eine gründliche Evaluierung der Verordnung in ihrer jetzigen Form ist entscheidend, um zu verhindern, dass Lebensmittelgeschäfte im ganzen Land Milliarden für unnötige Kälte- und Klimasysteme zahlen, die die Lebensmittelpreise weiter in die Höhe treiben würden“. Auch die National Grocers Association (NGA), ein Handelsverband der unabhängigen Lebensmittelhändler und Großhändler, begrüßte die erneute Prüfung der Verordnung durch die EPA.

Allerdings wird bis zum Umsetzen einer neuen, dann wahrscheinlich entschärften Verordnung, noch einige Zeit vergehen. In Kraft treten kann diese erst ein Jahr nach Veröffentlichung der Endfassung. Zu berücksichtigen ist auch, dass die Verordnung keinen Vorrang vor Gesetzen oder Vorschriften einzelner US-Bundesstaaten hat. Staaten wie Kalifornien, Washington und New York haben bereits strengere Vorschriften für Kältemittel, die laut The News weiterhin gültig bleiben dürften.

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