Verdrängungslüftung für Galvanikbetrieb

In galvanischen Betrieben sind die Beschäftigten prozessbedingt verschiedenen Gefahrstoffen ausgesetzt. Das ist auch eine lüftungstechnische Herausforderung. Begegnet werden kann dieser durch horizontale Textil-Niederimpulssysteme, bei denen die Zuluft aus der gesamten Luftleitungsfläche austritt und somit Zugfreiheit sowohl im Aufenthaltsbereich als auch im Bereich der langen Reihen an Bädern garantiert. Für Boryszew Oberflächentechnik Deutschland in Prenzlau hat die KE Fibertec Deutschland GmbH, Barsinghausen, als Hersteller zusammen mit der Joh. Müller Kunststoff GmbH, Hennef-Bierth (Projektierung und Installation) zwei Niederimpuls-Textilauslässe geliefert.

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(Abb. © Müller GmbH)
Textile Luftleitungen in einem galvanischen Betrieb (Abb. © Müller GmbH)

Luftverteilungsprinzip horizontaler Niederimpulssysteme

Das Luftverteilungsprinzip für horizontale Niederimpulssysteme beruht auf passiver thermischer Verdrängung, bei der die Zuluft mit niedrigerer Temperatur als die Raumtemperatur eingeblasen wird. Aufgrund des Dichteunterschiedes (die gekühlte Luft ist schwerer als die wärmere Raumluft) wird die Raumluft unter dem Kanal verdrängt, und die Einblasluft bewegt sich weiter in Richtung Fußboden. Die Strömung im Raum beruht danach auf natürlichen Luftbewegungen: Die Luft wird durch den Dichteunterschied und Konvektionsströme von wärmeerzeugenden Aktivitäten und Prozessen bewegt – daher auch die Bezeichnung „thermische Verdrängung“.
Im Falle des galvanischen Betriebs führen die Bäder als starke Wärmequelle zu größeren Konvektionsströmungen und damit kräftigerem Aufsteigen und stärkerem Mitreißen der Luft um die Wärmequelle/Galvanikbäder. Damit entsteht eine Schichtung in den belüfteten Räumen, wobei Wärme und Verunreinigungen aus der Aufenthaltszone weggeführt und unter der Decke abgesaugt werden. Grundsätzlich könnte die Absaugung auch im Bodenbereich erfolgen.

Niederimpulskanäle richtig platzieren

Es wichtig, die Niederimpulskanäle niedrig und zwischen den Galvanikbädern verteilt zu positionieren. So wird ein guter Verdrängungseffekt erzielt. Eine unnötige Mischung der verunreinigten Luft aus der oberen Zone mit dem konvektiven Wärmeauftrieb von den Bädern wird vermieden und die Arbeitszonen unter den textilen Luftkanälen werden wirkungsvoll durchlüftet. Bei Boryszew wurden zwei „KE Niederimpuls-Textilauslässe“ mit 1.700 mm Durchmesser und 50 m Länge geliefert über die je 70.000 m³/h Luftvolumenstrom zugeführt werden. Die Luftgeschwindigkeit im Auftenhaltsbereich der Beschäftigten beträgt 0,18 m/s. Damit wird dieser Bereich sicher von Gefahrstoffen freigehalten.

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