ZVSHK: Ende der Handwerkermarke nach 18 Jahren

Ende des Jahres ist Schluss: 2019 wird es das Projekt „Handwerkermarke“ nicht mehr geben. Das hat der Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) am 30. November bekanntgegeben. Die Haftungsübernahmevereinbarung ist davon nicht berührt und bleibt weiterhin bestehen,

Helmut Bramann (Abb. © ZVSHK) Die Handwerkermarke ist ein Qualitäts- und Leistungsbündnis innerhalb der SHK-Branche, in dem 17 Markenhersteller der Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik gemeinsam mit rund 5.000 Fachhandwerksbetrieben organisiert sind. In diesem Bündnis haben sich die Partner aus Industrie und Handwerk verpflichtet, ihren Kunden nur Markenprodukte mit langer Verfügbarkeit, gesicherter Logistik, schneller Lieferung und garantierter Hilfe im Schadensfall anzubieten. Darüber hinaus bildet die Handwerkermarke auch eine Plattform zum Informationsaustausch der beteiligten Unternehmen. In der Praxis bedeutet der Beschluss, dass das Handwerkermarken-Logo nach einer einjährigen Übergangszeit nicht mehr verwendet wird. Wie ZVSHK-Hauptgeschäftsführer Helmut Bramann mitteilt, arbeite der Verband an „Konzepten für zeitgemäße Marktpartnerschaften zwischen Handwerk und Industrie“. Geplant ist, auf der ISH im März 2019 einen neuen Ansatz vorzustellen.

Der Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK), St. Augustin, ist die Standesorganisation von über 51.000 Handwerksbetrieben mit über 369.000 Beschäftigten. Der Jahresumsatz betrug 2017 42,9 Mrd. €.

Artikelnummer: cci62656

Ein Kommentar zu “ZVSHK: Ende der Handwerkermarke nach 18 Jahren

  1. Der Markt ist in Bewegung. Nach der Unmutserklärung des Verbands über Herstelleraktivitäten im Wartungsgeschäft kommt nun die Aufkündigung des „Joint Venture“ Handwerkermarke. Konsequent.
    Den Fortbestand von Ständewirtschaft und Vereinigungen im europäischen Kontext allerdings stellte ich schon an anderer Stelle in Frage. Denn Gebäude ohne Feuerstätten und ggf. mit schlüsselfertigen Wärmepumpen und Kälteerzeugern brauchen bei der Errichtung im Anlagenbau weder einen Heizungs– noch einen Kältemeister.
    Und der Notstand im hydraulischen Abgleich sowie bei ineffizienter Kältetechnik und Lüftungsanlagen auf schlechtem Betriebspunkt mit ausufernden Kosten für Betrieb, Wartung und Instandhaltung im Gebäudesektor, zeigt in der Immobilienwirtschaft Wirkung. Deren Einflussnahme auf das neue GEG hat entschieden mehr Wirkung entfaltet als die Bemühungen der branchenverbundenen Interessenverbände.
    Statt innovativerer Technik wird stärker isoliert, und ineffiziente Altanlagen erhalten Bestandsschutz durch Herausnahme aus der Inspektionspflicht.

    Ist das nun gut oder schlecht?

    Auf der Messe Bau in München z. B. begegneten mir eine Menge Leute, die händeringend auf der Suche nach noch bezahlbarer Technik zur Gebäudetemperierung waren. Also gut.

    Im Anlagenbau brachte die Aufstellung von schlüsselfertigen Komponenten mit Trassenausbau Luft, Wasser, Kälte satte Gewinne. Je teurer die Komponente, umso höher die Gewinnsumme. Also schlecht, wenn durch Isolierung ersetzt.

    Hersteller gehen z.B. über VDMA-Broschüren in die Direktvermarktung an Investoren und bewerkstelligen die Aufstellung und einen Trassenausbau durch Untervergabe auf niedrigstem Niveau an „meisterfreie Betriebe“. Schlecht für Fachbetriebe, gut für Investoren?

    Wie kann die Antwort der Anlagenbauer sein? Suchen wir nach dem „unique selling point“.
    Innovative multivalente Systeme, die ihren Betriebsstrom selbst produzieren, um Umgebungsenergie für die Gebäudetemperierung verfügbar zu machen. Bis die Hersteller da nachziehen können, bis auf wenige Ausnahmen, sind einige Jahre herum und bei Wartung, Instandhaltung ist der Wettbewerb begrenzt.

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